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Alt 08.05.2005, 11:46
Gast
 
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Standard Sie trifft sich mit einem anderen Mann, nach 9 Mon

Hallo Fantina, hallo Tanja,

entweder habe ich so unklar geschrieben, oder aber ihr könnt oder wolltet nicht verstehen, beides möglich.

Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass meine Kinder nicht trauern, das kann ich gar nicht schreiben, denn ich erlebe es täglich, wie sehr ihnen ihr Papa fehlt und wie sehr sie plötzlich ihre Unbeschwertheit verloren haben, weil das Leben es so wollte.
Du liebe Tanja hast jedoch behauptet, dass man einen Partner "ersetzen" kann, diesen Satz fand ich - natürlich aus meiner familiären Situation heraus - sehr provokant und habe vielleicht ein wenig zu emotional reagiert, denn für mich wird es niemals einen Menschen geben, der meinen geliebten Mann, mit dem ich von Jugend an mein Leben geteilt habe, auch nur annähernd ersetzen wird.
Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass in Wirklichkeit keiner einen Trauernden verstehen kann. Es kann niemand nachempfinden, der es nicht selbst erleben muss, als verwaistes Kind oder verwitwete Ehefrau. Ich habe mich niemals mit keinem Wort "über euch trauernde Kinder" gestellt.
@Fantine: Du schreibst, dass die Liebe, die dir dein Vater gegeben hat dir kein Partner und keine Kinder geben kann. Siehst du, mir und bestimmt einigen Leidensgenossinnen, deren Ehe intakt war, geht es ebenso. Ich muss mir anhören: Du hast ja noch deine Kinder. Natürlich bin ich glücklich, dass ich sie habe ABER AUCH SIE KÖNNEN DIE LÜCKE NICHT FÜLLEN. Und es fällt tagtäglich unendlich schwer, den Part von zwei Elternteilen zu übernehmen,zu trösten, zu entscheiden, zu verstehen, zu motivieren und alles, was vorher wie automatisch ging.
und jetzt leih ich mir einfach einmal deinen Satz:

ER FEHLT MIR EINFACH UND MIR ZERREIST ES DAS HERZ DASS ER NICHT MEHR DA IST

Mir geht es mit meinem Ehemann so, meinen Kindern mit ihrem Vater. Jeder geht mit dem Leid und der Trauer anders um. Keiner kann in den anderen reinschauen, keiner kann bewerten, und keiner hat mehr oder weniger verloren, wenn er den Menschen, der sterben musste,geliebt hat. Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage - natürlich nur aus dem Blickwinkel meiner eigenen Familie gesehen - dass es unterschiedliche Voraussetzungen gibt, damit umzugehen. Ich kann mir - ebenso wie Barbara - im Augenblick nicht vorstellen,dass es überhaupt jemals wieder einen Partner in meinem Leben geben kann, aber ich kann verstehen, dass mancher sich nach Zweisamkeit sehnt.

Und deshalb hat mein erster letzter Satz auch hier wieder Gültigkeit :-)
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