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Alt 13.05.2005, 12:02
Gast
 
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Standard Meine Mutter hat krebs

Liebe Birgit, Lieber Thomas,

ich glaube kein Angehöriger kann nachempfinden, was ein Krebskranker wirklich durchmacht.
Das 'Alte Leben ' möchte ich auch wiederhaben, aber auch diese Zeit hat viel Schönes zu bieten. Zumindest was meine Gefühle zu meinem Vater angeht. Ich habe ihn immer schon geliebt, ich habs ihm nur nie gesagt. Das ist jetzt anders. Ich erlebe diese Zeit mit sehr viel Wärme und Nähe. Schrecklich ist nur die ständig begleitende Angst, ich könnte ihn verlieren. Ja, und Birgit du hast recht, auch weinen gehört dazu und über das Leben nachzudenken. Als wir die Diagnose damals bekamen, dachte ich das wars. Kein Papa mehr. aus,schluß,vorbei. Gott, was habe ich in der Zeit geweint. Niemals hab ich für möglich gehalten, dass wir noch zweimal zusammen Weihnachten feiern können. Einmal ja, aber zweimal war für mich ausgeschlossen. Habe gar keinen Gedanken an die Zukunft verschwendet. Beim ersten Weihnachtsfest bin ich mit meinen Eltern zusammen in den Urlaub gefahren und war dankbar, dass ich dieses Weihnachten bei ihnen sein durfte. als mein Vater sich Sylvester dann zurückgezogen hatte, habe ich mit meiner Mutter zusammen geweint. Und nun hatten wir schon das zweite Weihnachten gemeinsam. Jetzt will ich einfach mehr. Ich will ihn behalten. Ich will ihn nicht verlieren und ich verschwende keinen Gedanken mehr daran, dass ich ihn verlieren könnte. Ich will jetzt, dass er es schafft. Ich will auch, dass es ihm gut geht. Mensch, ich weiß, ich will zu viel.
Ups, da sind jetzt wohl meine Gefühle mit mir durchgegangen, aber es tat gut, darüber zu schreiben.

Thomas mach dir über den Gewichtsverlust keine Gedanken, er ist auch in diesem Umfang noch völlig normal und es wird sich sicherlich alles einpändeln.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute. Wenn wir doch alle als Sieger vom Platz gehen könnten !

Lieben Gruß

Nessie
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