Thema: Was tun?
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Alt 23.06.2005, 10:43
Gast
 
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Standard Intermezzo

Sie ist einfach gegangen. Still, leise ist sie von uns gegangen. Ich muss über mich staunen. Die ganze 5 Wochen, vom Anfang wo der Krebs entdecken wurde, bis zum letztem Atemzug genoss ich fast, diese Zeit. Habe Momi mit anderen Augen angesehen. Da waren keine Vorwürfe, keine Böse Gedanken über ihr jahrelanger Verhalten gegenüber zu mir. Ich genoss einfach die Zeit die ich noch mit ihr verbrachten durfte. Und als sie starb fühlte ich mich wohl und erleichtert. Ich fand den Frieden mit ihr und war froh dass sie jetzt alles überstanden hatte ohne leiden zu müssen. Ich hatte fast keine Tränen. Vielleicht ist es auch so weil ich dieses Mal richtig mich verabschieden konnte... Nicht wie bei meinem Bruder. Er ging einfach so. Ohne Abschied.
In einem meinen Threads fragte ich "was ist besser?", Ein schneller Tot ohne Abschied? Oder Ein langsamer Tot mit Abschied? Ich weiss es immer noch nicht.
Für der Mensch der gehen muss ist es bestimmt besser, schnell gehen zu können aber für die Hinterbliebene ist das eine QUAL. Ich habe diese QUAL erfahren und leide immer noch (seit 24 Jahre) darunter.
Ein Mensch der lange auf die Erlösung warten muss, geht für ihn nicht immer ohne Schmerz zu Ende. Dafür hat die Familie Zeit sich auf den Abschieden vorzubereiten. Aber wenn es zu lange dauert wird das auch zur QUAL. Für alle.
Was ist jetzt besser?
Keins.
Wir haben nicht die Wahl, man kann es nur hinnehmen, akzeptieren und sich damit abfinden. Ob man damit klar kommt?

Ich denke in Moment viel an meine Eltern. Was ist wenn sie nicht mehr da sind? Da ist keine Verwandschaft mehr da. Auch verliere ich meine Wurzel in meinem Heimatsland. Kein Mensch der mich unterstützen kann. Ich stehe dann alleine da mit mein Schmerz und meine Ansamkeit. Mein Mann hat Geschwister die ihn unterstützen können oder Nefen. Und ich? Was habe ich? Seit 5 Wochen quält mich diese Gedanke. Was mache ich ohne meine Eltern? Ich habe ein sehr enges Verhältnis mit ihnen, seit mein Bruder gestorben ist. Es ist für mich unerträglich zu wissen ohne sie weiter zu leben. Trotz Mann und trotz Sohn. Ich weiss nicht wie ich das überstehen werde.Ich hänge zu sehr an ihnen. Ich weiss nicht was noch alles auf mich zukommt. Ich hoffe nur dass ich dann genug Kraft habe um es zu überstehen.
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