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Alt 27.06.2005, 17:15
Gast
 
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Standard Für meine Mum...

Liebe Ulla,

mein aufrichtiges beileid! es tut mir leid das auch du deine ma loslassen musstest.
deine worte erinnern mich an meine gedanken die ich jeden tag habe...es tut sehr weh und niemand wird diese leeren plätze jemals füllen können. eine mama kann man nicht ersetzen und niemand wird jemals ihren platz füllen können.

ihre worte und ihre aufmerksamkeit fehlt mir jeden tag, jeden morgen aufs neue breche ich innerlich zusammen wenn ich aufwache und gerade noch im traum mit ihr gesprochen habe und dann der alltag wieder beginnt ohne sie.

ich habe jetzt einen weg gefunden mit ihr zu sprechen, ich rede gedanklich mit ihr und höre dann ihre stimme wie sie dinge sagt die sie immer gesagt hat in bestimmten situationen, oder ich weiss was sie gesagt hätte und stelle mir vor sie sagt es zu mir, allein nur in meinem kopf noch ihre stimme zu hören, tut mir so gut, zu wissen das ich sie in meinem herzen gespeichert habe, ihr gesicht mir in den letzten tagen so doll eingeprägt habe, dadurch das ich sie im kkh immer wieder
ganz genau angeschaut habe, ihre lachfältchen, ihre augen, ihren geruch (ich habe all ihre bodylotions und parfüms bei mir), wie sich ihre haut anfühlt und wie sie mich anschaut. all diese dinge spiele ich dann in meinem kopf ab, und durch ein wenig konzentration sehe ich sie dann innerlich wie sie mit mir spricht oder höre einfach nur ihre stimme, allein nur durch erinnerungen. und allein das hilft mir weiter. ein video mir anzuschauen aus dem letzten griechenland urlaub, das kann ich noch nicht, aber irgendwann, und wenn es in ein paar jahren ist, dann schau ich es mir an, und dann höre ich sie wieder sprechen, sehe sie in bewegung und nicht nur auf bildern, doch bis dahin ist es noch ein weiter weg, im moment halte ich mich damit über wasser.

nichts hab ich in meinem leben mehr vermisst, wie meine mama...ich bin jetzt 26 jahre alt und dies ist mein erstes jahr ohne sie. wenn ich sage ich habe einen teil meiner seele verloren wirst du mir sicherlich zustimmen, eine mama ist der mittelpunkt in leben, auch wenn man es meist erst zu spät merkt. ich bin niemals auf den gedanken gekommen sie zu verlieren, nie daran zu denken das es eine zeit geben wird in der sie nicht mehr da ist. man nimmt alles als selbsvertsändlich hin das sie da ist, mit ihr zu sprechen, zu streiten, zu lachen, ihre sorgen die sie sich macht, das was sie für einen tut mein leben lang, das essen jeden tag zusammen und den tag zu bequatschen und wie du auch schon sagst zb über die neuen frisur von etc.. zu kichern, mit ihr die blumen für den balkon kaufen seitdem ich mit marco zusammen wohne, die super dekoideen von ihr abzuschauen und und und...

das alles bleibt jetzt aus und ich gerate am tag mindestens 3 mal in situationen wo ich sie brauche...niemanden anders, nur sie allein, doch dann kann man nicht mehr einfach zum hörer greifen und sie anrufen, oder zu ihr fahren.
der platz ist leer und ich versuche mir diese leeren stellen durch erinnerungen zu füllen, manchmal gelingt mir das aber auch nicht..

mein dad hat einen neue freundin und da es meine patentante ist verwirrt mich das alles sehr und ich ertappe mich dabei wie ich eifersüchtig bin. manchmal auch für mama mit. ich will nicht das er allein ist, und ich freue mich das es mit ihm bergauf geht, nur es ist sehr schwer sie an seiner seite zu sehen, denn dieses bild von meinen eltern ist so in meinem kopf das ich ein anderes nicht ertrage und es mir weh tut. aber ich lerne langsam damit umzugehen.

ich fühle mich oft sehr allein, obwohl soviele liebe menschen um mich sind...
innerlich fühl ich mich allein...denn nichts und niemand kann einem diese wärme, sicherheit und vertrauen geben wie die eigene mama, niemand, eine beziehung ist einen andere liebe, wärme, und vertrautheit. mama hat mich 9 monate im bauch getragen direkt unter dem herzen, sie hat mich 26 jahre begleitet, näher wie jeder andere mensch, ausser meinem dad natürlich, und nun ist sie weg....

ich denke wir alle werden nie ganz darüber weg kommen, es wird immer weh tun und wir werden täglich an sie denken, doch ich merke wie langsam auch die schönen bilder wiederkommen, nicht mehr so oft die schrecklichen aus dem kkh die letzten tage, und das allein macht es mir leichter, und ich denke wir werden mit der zeit auch wenn es jahre sind, mit einem lächeln auf den lippen zurückschauen können und nicht mehr wie ich zur zeit nur mit tränen in den augen über sie sprechen oder an sie denke.

ich könnt jetzt noch stunden weiterschreiben =) aber ich sprenge ja jetzt schon den rahmen =)

aber es hat mal wieder gut getan etwas zu schreiben =) schreibe mir hier immer von der seele, vielleicht schauen unsere mamis ja über die schulter und lesen unsere zeilen =)

viele liebe grüsse
melli
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