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Alt 06.07.2005, 13:02
Gast
 
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Standard Brauche Rat und Hilfe bei NHL B-Zell-Lymphom

Hallo Stefan,
Ärzten ist wirklich alles zuzutrauen. Und das meine ich jetzt sowohl positiv als auch negativ. Ich vermute alle Betroffenen habe wenigsten ansatzweise diese Verunsicherungen durchgemacht weil ihnen unterschiedliche Ärzte unterschiedliche Dinge erzählt haben.

Auch ich hatte ein hochmalignes B-Zell Lymphom, allerdings nicht im Gehirn. Meinen Höhepunkt in nervenaufreibender Ärztekommunikation hatte ich auch mit der Radiologie. Zu meinem Aufklärungstermin in der Radiologie kam ich noch ganz frohen mutes. Die Sekretärinnen schickten mich dann erstmal wieder nach Hause alle Unterlagen holen. Vorher war natürlich keine Sprache davon und innerhalb der selben Uniklink muß man offenbar davon ausgehen, dass der Patient selbst die wichtigen Unterlagen zu Hause hat. Nun gut... Dann das

Aufklärungsgespräch mit einer recht netten Ärztin nachdem sie alle Befunde und Bilder gesehen hat. Laut ihr sollte mein Mediastinum bestrahlt werden und zwar so großräumig wie es vor Beginn der Chemo gewesen ist plus einen zusätzlichen Sicherheitsbereich drumherum. So weit so gut, alles klar. Vor Beginn der Bestrahlung hatte ich dann noch einen Block Chemo.

Rein zufällig habe ich bei der Chefarztvisite über dieses Aufklärungsgespräch berichtet, woraufhin der Arzt - gelinde gesagt - sauer geworden ist. Im Laufe der nächsten Tage habe ich dann herausgefunden, dass ein Non-hodgkin eigentlich so bestrahlt wird, dass nur der Rest-Tumor ins Visier genommen wird. Das Verfahren das mir die Ärztin erklärt hat wird bei Hodgkin-Lymphomen angewendet. Sie hatte schlicht diese beiden Krankheitsarten verwechselt.

Dieses Chaos ging dann immer weiter und irgendwann habe ich mich damit versucht zu beruhigen, dass ich dachte, "wahrscheinliche wirst Du jetzt richtig bestrahlt". Ich glaube im Nachhinein, dass alles gut gegangen ist.

Was ich eigentlich sagen will. Manchmal sind Ärzte der reine Terror. Unglücklicher Weise hängt manchmal das Leben von ihnen ab. Nerv sie, frag immer wieder, erzähle jedem ob er es hören will oder nicht alles was Du weißt oder glaubst zu wissen, verschaffe Dir soviel "harte" Informationen wie Du kannst (Krankenakte z.B.) und lass nicht locker. Wenn alles gut geht fühlst Du Dich oder Ihr Euch am Ende einigermaßen beruhigt. Ein Rest Unsicherheit wird sowieso immer bleiben.

Viel Glück für Deine Mutter und Dich und schreib mal wie dieses makabere Spiel weiterging oder noch geht.
Sascha
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