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Alt 17.11.2002, 23:04
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo, Etienne,
ja, es klingt sehr hart, was Du schreibst. Ist es ja wohl auch. Ich habe mal Deine Beiträge hier in diesem Forum gelesen, und alles lief darauf hinaus, dass Du möchtest, dass Deine Freundin sich genau so verhält wie "vorher", ins Leben zurück kommt. Irgendwo habe ich von Dir gelesen, Du "machst das jetzt schon seit Juli mit". Da ich Euch ja nicht kenne, wie Du richtig bemerkt hast, frage ich Dich jetzt einfach, was denn Deine Freundin überhaupt hat und seit wann. Das habe ich nämlich nicht gelesen (vielleicht aber überlesen?). Du kritisierst ihr Verhalten und möchtest, dass sie sich anstrengt, auf die Freunde zugeht. Aber vielleicht ist sie noch nicht soweit? Ich finde, dass Du sie ziemlich unter Druck setzt, entweder sie macht, was Du ihr rätst, oder Du trennst Dich von ihr. Aber ist das denn dann noch ihre Entscheidung? Vielleicht tut sie es Dir zu Gefallen, aber nicht, weil sie davon überzeugt ist, dass es richtig ist. Natürlich kann man nicht nach Belieben mit den Menschen umgehen, aber es kommt mir ein wenig gönnerhaft vor, wenn Du schreibst, "Natürlich sieht man über einige Dinge hinweg, ..." Du hilfst ihr sicher nicht, wenn Du immer alles gutheißt, aber wenn Du sie unter Druck setzt, ist das - meiner Meinung nach - auch nicht richtig. Wie wäre es denn, wenn ihr Euch in der Mitte trefft und ein gemeinsames Essen für die Freunde vorbereitet, zu einem Zeitpunkt, den sie bestimmt? Du sagst, dass ein intaktes und vertrautes Umfeld das Wichtigste ist. Und hast volles Verständnis für die Freunde, die den Kontakt auf ein Minimum reduziert haben. Vielleicht braucht sie die Freunde im Moment aber auch nicht so sehr, so nahe, vielleicht braucht sie Dich. Aber Du drängst sie immer in Richtung "Mach was, sei wieder wie früher, ruf doch mal XY an". Zumindest vermittelst Du mir diesen Eindruck. Wundert es Dich dann, dass sie auf Dich dann auch mit Ablehnung reagiert hat? Sie wollte einfach ihre Ruhe und jetzt sagst Du ihr, das war alles falsch, sieh' zu, dass Du die "verfahrene Situation wieder in Ordnung bringst". Mir drängt sich ein bisschen der Eindruck auf, dass es Dir vor allem darum geht, dass es für Dich und "Eure" Freunde wieder so wie früher ist. Eine Entscheidung, ob sie ihre bisherigen Freunde braucht oder neu starten möchte, wie soll sie die treffen, wenn ihr keine Ruhe zum Überlegen bleibt? Wenn sie sich richtig anstrengt, dann seid ihr bereit, ihr "Fehlverhalten" zu verzeihen? Also dabei hätte ich ein sehr ungutes Gefühl.
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