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Alt 14.09.2005, 11:08
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Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Standard AW: Mein Vater will nichts von der Krankheit hören

Hallo Michaela,

zum Thema "nicht wissen wollen".... als mein Vater damals die Diagnose Darmkrebs bekam brachte er schnellstens die erste Op und Chemo hinter sich (die er zum Glück einigermassen guit verkraftet hat), und hat dann sein normales Leben schnell wieder aufgenommen. Er hat zwar seine Ernährung etwas umgestellt auf "gesünder", keinen Alkohol mehr + keine Zigaretten, aber ansonsten wollte er mit dem Thema nicht mehr zu tun haben. ihc bin damals rotiert und habe ihm Infos aus dem Internet (Misteltherapie etc.) rausgesucht, Bücher gekauft, und und und.... bis ich irgendwann eingesehen habe dass es sein Weg ist und nicht meiner.

Mein Vater war immer ein "grosser Verdränger" und nun eben auch hier.... Vorsorgeuntersuchungen ja, aber dann schnell wieder weg mit dem Thema. Man muss das respektieren. ich glaube zeitweise habe ich ihn etwas genervt damals... er hat sicher gewusst dass ich mich nur sorge und "helfen" will, aber es war seine Entscheidung was er dann damit anfängt... Hat ne Weile gedauert bis ich das akzeptieren konnte.

Dein Vater muss auch entscheiden was er für sich will. Er ganz allein. Wir können zeigen dass wir da sind und Hilfe anbieten, aber den Weg kann nur der Betroffene selbst wählen, und wir können ihn/sie nur liebevoll begleiten. Das ist (inzwischen...) meine Meinung. Klar will man unbedingt was tun, aber ich selbst bin damals sicher auch mal übers Ziel hinaus geschossen und habe meinem Vater viel angeschleppt als er eigentlich haben wollte....

Alles Gute
Kerstin
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