Thema: Habe Angst
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Alt 29.10.2005, 12:33
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Habe Angst

Hallo Birgit,
ich verstehe sehr gut, daß diese Diagnose Angst macht.
Ich hatte diese Diagnose vor genau 5 Jahren. Ultraschall ergab einen Verdacht, er wurde durch CT bestätigt. Operation 6 Tage später, von den Lungenmetastasen erfuhr ich am Tage der Entlassung aus der Klinik. (Als Abschiedsgeschenk.)
Ein Husten entwickelte sich bei mir erst nach vielen Monaten, denn sehr lange habe ich nichts gegen die langsam wachsenden Metastasen unternommen. Es war ein trockener, unproduktiver Husten, der anfangs eher wie ein gehäuftes Räuspern erschien. Heute glaube ich, daß er durch die Lungenmetastasen verursacht wurde. Auf dem letzten vorhergehenden CT war auch eine Infiltration (Flüssigkeitsansammlung) zu sehen, wohl auch durch die Metastasen verursacht. Nach Beginn der Misteltherapie war der Husten auch ziemlich schnell wieder weg, die Metastasen erst nach vielen Monaten (bis auf eine).
Mit Müdigkeit und Erbrechen habe ich selbst keine Erfahrung in diesem Zusammenhang.
Ich verstehe auch, daß Dein Mann erst mal gar nicht über seine Situation reden kann. Denn diese Diagnose ist zumindest eine sehr große Überraschung, wenn nicht gar ein Schock. Damit klarzukommen geht nicht schnell. Auch ich hatte diese Überraschung und in mir war dieses riesige Fragezeichen, aber keinen Schock. Mir wurde allerdings bald bewußt, daß ich vorher in ein psychisches Loch gefallen war, so erschien mir der Krebs als Folge relativ logisch.
Zur Klärung der Gesamtsituation wird sicher auch ein CT von Brust- und Bauchraum (Stamm-CT) noch vor der Operation gemacht werden. Evtl. erst nach der Operation, aber doch bald, sollten auch ein Skelettszintigramm und ein Schädel-MRT gemacht werden, damit evtl. vorhandene Metastasen wirklich vollständig entdeckt werden. Denn davon ist eine weitere Therapie anhängig.
Röntgenbild der Lunge ist übrigens völlig unzureichend. Da sieht man Metastasen erst ab etwa 10 mm, auf dem CT schon ab ca. 2 mm!
Nun hoffe ich, daß Ihr in der Nähe einer großen Klinik wohnt, wo derartige Operationen fast zum Alltag gehören, wegen der Erfahrung. Ich würde mich in dieser Situation nicht mit einem Belegarzt in eniem kleinen KH zufrieden geben.
Ich wünsche Euch Kraft, Optimismus und Gelassenheit.
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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