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Alt 07.11.2005, 17:57
Penelope Penelope ist offline
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Registriert seit: 31.10.2005
Beiträge: 12
Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo an alle, "VIELEN DANK" für die zahlreichen Postings zu diesem Thema


Die Beiträge waren sehr interessant und gleichzeitig doch sehr unterschiedlich.

Da mich Leben in seinen Beiträgen immer wieder zitiert und namentlich benennt, möchte er sicherlich auch eine Reaktion von mir. Obwohl ich diese persönlichen "Zitate" in einem öffentlichen Forum etwas unpassend finde werde ich darauf antworten.

Du schreibst gleich zu Anfang deines ersten Beitrags:

Wenn es dich interessiert warum, dann lese weiter. Wenn du jedoch nur schöne Worte erwartest dann laß es lieber sein.

Ich wollte einfach erfahren wie andere Paare mit der Diagnose Krebs umgegangen sind. Nicht mehr und nicht weniger.
Wie kommst du darauf das ich "nur" schöne Worte hören will?

Du schreibst:
Als ich deinen Beitrag las hat er mich emotional sehr aufgewühlt und auf eine Weise auch wütend gemacht. Er hat mich an meine Partnerin erinnert

Warum ?

Weil ich als Betroffene eine Negativ-Erfahrung beschrieben habe?
Bewirfst du jeden mit Steine der dich auf irgendeine Art und Weise an deine Partnerin erinnert?


Du zitierst:
Du schreibst ihr habt euch immer seltener gesehen und das die Probleme vorprogrammiert waren.
Wieso? Hast du die Probleme herbeigesehnt?
*
Ich laufe nicht Blind durch die Welt oder verschließe mich den Tatsachen. Also habe ich auch bemerkt das Probleme entstanden sind.
Herbeigesehnt habe ich sie mit Sicherheit nicht.
*
Du schreibst:
Wie ich es sehe hast du schon verloren. ich hoffe sehr für dich das du den Krebs als Krankheit besiegst aber dich als Person hat er schon besiegt. Du schreibst ja selber das du nie mehr die Alte sein wirst und du nicht kämpfen willst.
*
Woher du diese Erkenntnis nimmst weiß ich leider nicht.
Eines weiß ich: ich werde -, nein -, ich bin nicht mehr die Alte.
Es bleiben sichtbare Narben durch die OP und unsichtbare Narben an der Seele zurück, weil es eben nicht nur ein Schnupfen war.
*
Du schreibst und zitierst:
Auch du schreibst dein Dickkopf ist stärker und deswegen wirst du nicht um die Beziehung kämpfen. Das ist nicht mehr nur dumm das ist schon idiotisch.
*
Ich habe unter anderem geschrieben:
aber mein Dickkopf ist stärker.( Punkt)

Ich habe NICHT geschrieben das ich durch meinen stärkeren Dickkopf nicht um die Beziehung kämpfe.

Ich kämpfe nicht darum, weil ich der Meinung bin das mein Freund wohl doch nicht so gut mit der Diagnose Krebs und den daraus folgenden Veränderungen umgehen konnte oder wollte. Anders kann ich mir sein verändertes Verhalten nicht erklären.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los das du meine Beiträge missverstehen willst......

Warum?
*
In deinem 2. Beitrag fragst du was ich hören wollte, und ob ich Mitleid will.
Ich will mit Sicherheit nicht bemitleidet werden. Zu einer Partnerschaft gehören 2 Menschen, und zu einer Trennung ebenfalls.
Ich wollte -, wie bereits in meinem ersten Beitrag beschrieben -, einfach nur erfahren wie andere Paare damit umgegangen sind. Zudem hielt ich es ein interessantes Thema.
*
Du schreibst:
Soll der Krebs ihr Leben bestimmen?
*
Das wird er mit Sicherheit nicht.

Es gibt noch viele andere Dinge im Leben.
Du wirst es wohl kaum glauben aber ich habe Zukunftspläne.
Allerdings werde ich auch nicht so tun, als wenn "nichts" gewesen ist.

So, nun genug von mir.
Ich habe auch Holpersteine entdeckt und einige wenige werde ich hier schreiben.

In deinem ersten Beitrag schreibst du das deine Partnerin total abgeblockt hat.

Warum?

Vielleicht hast du ihr einfach nicht das Gefühl gegeben das du sie verstehst.
Dein "normales" Verhalten klingt wie Scheuklappen auf und durch.

Vielleicht hättest du Sie eine Weile doch in Watte packen sollen damit sie merkt das du für sie da bist.

Manche holen gleich nach der Krebsdiagnose ihren Kampfanzug aus dem Schrank, andere fallen erst einmal in ein tiefes Loch aus dem sie liebevoll gerettet werden möchten. Notfalls auch mit Wattebällchen.
Ich bin mir sicher das sie nach einer Weile von selbst kampfbereit gewesen wäre.

War das nicht mehr im Rahmen deiner Möglichkeiten ?
Oder waren das zu große Veränderungen für dich?

Du betonst immer wieder das sich deine Partnerin verändert hat, dass sie nicht reden wollte, dass du nicht mit den Ärtzen reden durftest.

Warum?

Ich denke, ein Krebspatient, der sich in einer Partnerschaft gut aufgehoben fühlt, öffnet sich auch für den Partner und lässt ihn teilhaben an den Ängsten, den Sorgen, den Problemen, den Gefühlen, den Schmerz.
Natürlich gibt es auch Streit und Auseinandersetzungen, wie in jeder normalen Partnerschaft.
So ist es sicher auch in den Partnerschaften die durch eine Erkrankung noch fester zusammengeschweißt wurden.

War dann wohl in deinem Fall nicht so gewesen.

Du siehst, wenn man möchte dann findet man immer etwas das man bemängeln kann. Ist halt immer Ansichtssache. Und jeder liest und versteht es so wie er es verstehen möchte.


Bei diesem Satz von dir musste ich herzhaft lachen:
*
Ich habe das alles geschrieben damit jede Frau erkennt das der Krebs hinterhältig und brutal ist.
*
Klingt nach..... " Ich bin der Frauenversteher "

Wir, die Frauen und Männer, die Erfahrung mit Krebs machen mussten haben am eigenen Leib erfahren wie hinterhältig und brutal der Krebs ist. Davor braucht man uns nicht mehr warnen. Die Seele ist angekratzt, aber noch längst nicht zerstört.

Nun hoffe ich das ich dir nicht auf den Schlips getreten bin. War nicht meine Absicht.

Ich wünsche allen weiterhin ganz viel Kraft!

Penelope
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Die Hoffnung ist das Fenster unserer Seele,
durch das wir ein Stück vom Himmel sehn...
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Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und weiterverwenden! *

Geändert von Penelope (07.11.2005 um 18:57 Uhr)
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