Hallo an alle, die bisher hier geschrieben haben
Wenn ich eure Beiträge richtig gelesen habe, dann seid ihr alle in eurer Trauerphase erst am Anfang. Es ist völlig normal, anfangs nicht diese Trauer zu erleben, die man irgendwie erwartet. Dazu gibt es eine gute Internetseite, auf der die einzelnen Trauerphasen beschrieben sind.
http://www.psychosoziale-gesundheit....le/trauer.html
Die einzelnen Phasen werden von jedem individuell unterschiedlich lang und stark erlebt, aber sie kommen mit Sicherheit.
Leider weiss ich, wovon ich schreibe. Als mein Lebensgefährte im Mai verstarb, habe ich auch auf diese Trauer gewartet, mich gewundert, warum es mir relativ gut ging. In der ersten Zeit drehten sich meine Gedanken immer nur darum, das es gut war, dass mein Partner so gehen konnte, wie er sich gewünscht hat, friedlich, ohne Schmerzen. Das stand für mich im Vordergrund.
Nach genau 3 Monaten kam bei mir der grosse Einbruch, seither realisiere ich täglich mehr die Endgültigkeit des Geschehenen, nichts ist mehr so wie vorher, niemals wird er zurückkommen, all diese Gedenktage, der erste Geburtstag allein, ein Vierteljahr, ein halbes Jahr sind vergangen, die Weihnachtszeit verstärkt diese Gedanken noch zusätzlich. Ich bin seit August nicht in der Lage zu arbeiten, ich gehe seither zu einer Gesprächs- und Verhaltenstherapie, Anfang Januar fahre ich für mind. 6 Wochen zur Reha, ich hoffe wirklich, dass es mir danach etwas besser geht, dass ich nicht mehr so traurig bin, das ich nicht mehr völlig antriebslos bin. Die Welt dreht sich weiter, mein Leben wird weitergehen.
Es gibt keinen Grund für Euch, ein schlechtes Gewissen zu haben. Die Trauer wird kommen, ich hoffe aber für euch, dass Ihr sie nicht so stark erlebt wie ich.
Ich wünsche euch alles Gute.