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Alt 01.12.2005, 00:41
Trallala Trallala ist offline
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Standard AW: Geht es zu Ende

Hallo Lisa,
Zu Deiner Frage, was Ihr tun sollt, wenn Dein Vater nicht ins KH will, möchte ich aus meiner Erfahrung sagen, laßt ihn doch daheim.
Ich persönlich bin sehr froh, daß meine Mami nicht im KH gestorben ist, sondern daheim. Sie hatte Mundbodenkrebs und war die letzten Wochen daheim.
An dem Tag, als sie abends gestorben ist, wurde es wieder sehr schlimm, und ich war bereits dabei, einen Hospizplatz für sie zu organisieren, da ich nur noch ein paar Tage hatte, bis ich wieder nachhause fahren mußte, um zu arbeiten.
Am Abend ist sie dann gestorben, und ich habe es erst gar nicht gemerkt, habe mich erst viel später gewundert, daß sie so lange so ruhig schläft, das hatte sie schon lange nicht mehr.
Das war denn auch richtig schlimm für mich, denn ich hätte ihr gern beigestanden, war aber an dem Abend viel in der Küche am Handy.
Für die Zeit davor bin ich dankbar, klar war es schlimm, sie so leiden zu sehen, und ich habe mir oft gewünscht, daß das Leiden ein Ende hätte. Aber diese letzte Zeit mit ihr war sehr intensiv, und ich möchte sie nicht missen.
Für mich wäre es das Schlimmste gewesen, unterwegs zu sein, und aus dem Krankenhaus einen Anruf zu erhalten, daß meine Mutter gestorben sei, ohne daß ich rechtzeitig hätte kommen können.
Ich denke, Ihr solltet die letzte Zeit Deines Vaters so organisieren, wie er es sich wünscht, wenn das irgendwie möglich ist. Im Krankenhaus können sie ihm doch nicht mehr helfen, leider. Und dann ist die Versorgung zuhause bestimmt besser, solange es geht, und Ihr mit der Pflege zurecht kommt.
Wenn es wirklich auf den Schluß zugeht, wäre ein Hospiz wahrscheinlich besser geeignet als ein "reguläres KH", weil man dort besser auf Sterbefälle eingerichtet ist, und die Pfleger mehr Erfahrung im Umgang mit dem Sterben haben, zumindest wurde mir so berichtet.
Ich glaube, man vergißt "das Ganze" nie, aber die Erinnerung an die letzten Stunden ist für mich einfach ein Teil der Erinnerung an meine Mami.
Wie gesagt, dies alles ist einfach, wie Ich es erlebt habe. Kannst Du evtl. mal mit Deiner Mutter sprechen, wie sie dazu steht?
Ich hoffe für Dich, daß Deine Familie und Du Euch in dieser schweren Zeit gegenseitig stützen könnt, und wünsche Dir viel Kraft für alles was noch kommen mag.
Alles Gute, Trallala
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