Liebe Marion-Helene,
ich selbst bin zwar bislang von einem größeren Lymphödem verschont geblieben, habe aber zur Zeit nach der Bestarhlung mit einer stark geschwollenen Brust zu kämpfen.
Vor einer Weile war ich auf einem Patientinnen-Tag und habe dort einen Workshop zu diesem Thema besucht. Die Referentin wies seinerzeit auf die dringend notwendige sofortige Therapie hin, da das Lymphödem eigentlich nur noch im sog. Stadium I (
http://www.jobst.com/germany/lymphedema.html ) reversibel sei. Die richtige Behandlung bestehe in einer sog. komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE), die man sich genauso per Rezept ebenso wie das notwendige Bandagierungsset (z.B. LymphCARE von Jobst -
http://www.jobst.com/germany/lymphcare.html ) vom behandelnden Arzt verschreiben lassen sollte.
Diese Therapie besteht aus 2 Phasen:
Phase I - Mobilisierung der zurückgestauten eiweißreichen Ödemflüssigkeit
Phase II - Erhaltung dieses Ergebnisses und ggf. weitere Reduzierung vorhandener Bindegewebsvermehrungen und Fibrosen
Elemente der KPE sind danach:
- Hautpflege
- Manuelle Lymphdrainage (ML)
- Kompressionstherapie (d.h. Bandagierung u./o. Strumpf)
- Bewegungstherapie
Entstauungstherapie (
http://www.cardiovasc.de/hefte/2002/05/12.htm
)
Die aktive Entstauungsgymnastik soll das Lymphödem erweichen und den Lymphfluss zentripedal fördern. Je nach Ödemstärke erfolgt eine tägliche bis mehrfach wöchentliche Teil- oder Ganzkörpertherapie. Lokale Wülste und Kissen können gezielt angegangen werden (wichtig für eine adäquate Bestrumpfung). Eine Überweisung sollte jedoch nur zu Therapeuten mit dem notwendigen lymphologischen Wissensstand erfolgen. Druckmanschetten in Stiefelform zur intermittierenden pneumatischen Entstauung ergänzen apparativ die manuelle Lymphdrainage. Empfehlenswert sind parallel krankengymnastische Maßnahmen, z. B. propriozeptive neuromuskuläre Faszilationen (PNF), entstauende Bewegungsübungen sowie die Therapie von Begleiterkrankungen (Gelenkkontrakturen, muskuläre Dysbalancen etc.).
Auf jeden Fall solltest du dich von deinem Physiotherapeuten beraten lassen, was dir der Arzt genau verschreiben soll, damit die KPE korrekt erfolgen kann. Auch habe ich verstanden, dass man ein solches Ödem keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen sollte, um es nicht chronisch werden zu lassen.
Weitere Infos findest du unter:
http://www.lymph-oedem.de/
http://www.pascoe.de/sites/content/e...index_ger.html
Selen bei Lymphödem
http://www.homeopathy.at/artikel/selen.htm:
Anhand zweier randomisierter Doppelblind-Studien zeigte Dr. Renato Kasseroller vom Alpenbad Walchsee deutliche Wirksamkeit von Selen beim Lymphödem gezeigt werden. Vorallem konnte das Auftreten eines Erysipels (Wundrose) von vorher 50% auf nahezu 0% reduziert werden, es konnten daher Antibiotika/Antiphlogistika abgesetzt werden.
Therapieschema: 1000/300/100µg Selen aus Na-Selenit, jeweils für 1 Wo, dann bis zur 13 Wo bei 100µg bleiben.
Infos hierzu auch unter:
http://www.trace-elements.de/Service...lymphodem.html
Dosierungsempfehlung von Uwe Gröber bei Lymphödemen (S. 129 in Orthomolekulare Medizin - ISBN: 3804719279):
1000 µg NaSe Woche 1
300 µg NaSe Woche 2-3
100 bzw. 200 µg NaSe Erhaltungsdosis (Personen < bzw. > 70 kg Körpergewicht)
Ich hoffe, dass ich dir hiermit weiterhelfen konnte.
Viele liebe Grüße und alles Gute für dich
von Anne FFM