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Alt 02.01.2006, 11:15
gandolf gandolf ist offline
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Standard AW: Kleinzeller und Chemo

Hallo ins Forum und erstmal ein frohes neues Jahr an Euch alle (und natürlich auch unbekannterweise an all' Eure Lieben) !

Tja, ich mußte mit Erstaunen feststellen, dass ich letztmalig Ende Oktober hier gepostet habe.

Damals ging es Schwiegermutter ja überraschend gut, trotz der gerade überstandenen Chemo.

Mitlerweile hat sich einiges getan und ihr Zutand hat sich rapide verschlechtert.

Seit damals folgten noch zwei weitere Chemo-Zyklen, nach beiden hatte sie extrem stark mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Nach der letzten Chemo Mitte Dezember hatten sich ihre Blutwerte so dramatisch verschlimmert dass sie für 2 Tage stationär in die Klinik mußte. Dort wurden ihr mehrere Blutkonserven verabreicht, an Heiligabend haben wir sie dann nach wieder Hause geholt (weil man über Weihnachten im Krankenhaus eh nichts sinnvolles mehr gemacht hätte).

Ihr aktueller Zustand stellt sich wie folgt dar:

Eigentlich 'vegetiert' sie momentan nur noch vor sich hin, sie ist stark abgemagert, ißt und trinkt fast gar nichts mehr, ist apathisch und evtl. auch depressiv, kann sich ohne Gehhilfe und zusätzliches Stützen gar nicht mehr bewegen; besonders schlimm: sie kann seit drei Tagen auch ihren Stuhl nicht mehr halten, will sagen: sie k....t sich voll (einen Blasenkatheter hat sie ja schon seit ca. 4 Monaten).
Hinzu kommt dass sie eigemtlich nur noch schläft, nachts sowieso aber seit etwa 2 Wochen auch tagsüber, es ist so extrem dass sie besipielsweise mitten im Satz (wenn denn mal einer kommt) einschläft, sie schafft es einfach nicht mehr die Augen aufzuhalten.

Am kommenden Montag (09.01.) soll sie dann wieder ins Krankenhaus. Dort wird dann ihr Blut wieder untersucht und die Ärzte wollen dann entscheiden, ob eine erneute Chemo gemacht werden soll.

Damit sind wir (also Schwiegervater, meine Frau und ich) aber nicht mehr einverstanden.

Ja, ich weiß, entscheiden muß das eigentlich einzig und alleine meine Schwiegermutter selbst, nur: sie kann es einfach nicht. Damit meine ich, dass sie geistig dazu nicht mehr in der Lage ist. Sie befindet sich in einer Art Dämmerzustand und sagt zu Allem einfach nur noch 'Ja und Amen'.
Mitlerweile steht für uns aber fest, dass sie eher durch die extremen Nebenwirkungen der Chemo verstirbt als an dem verfl.... Krebs.

Wir haben auch schon versucht ihr klar zu machen, dass es wohl besser wäre (also für sie) eine erneute Chemo abzulehnen. Sie hat dann zwar abgenickt aber ich glaube nicht dass sie verstanden hat, was wir ihr erklärt haben.

So, ich hätte dann also mal zwei konkrete Fragen an Euch alle:

Kennt Ihr diese extreme Schläfrigkeit in Zusammenhang mit Krebs und/oder Chemo-Nebenwirkungen auch ?

Ist es grundsätzlich legitim und ethisch vetretbar einen Patienten dazu zu 'überreden', eine Chemo abzulehnen ?

vielen Dank

gandolf
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