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Alt 18.01.2006, 15:43
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Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo zusammen!

Nessie, du hast mir wirklich von der Seele gesprochen. Ich habe die gleichen Gedanken und Gefühle. Einerseits wurde mein Vater von den schrecklichen Qualen der Krankheit erlöst, aber andererseits ist er nun nicht mehr da! Kein Vater-Tochter-Geknuddel und keine tollen väterlichen Ratschläge mehr. Natürlich habe ich viele tolle Erinnerungen an ihn, aber im Umkehrschluss gesehen, werde ich nie wieder so tolle Sachen mit ihm erleben, da er einfach „weg“ ist. In letzter Zeit erwische ich mich immer wieder, dass ich auf andere, die noch einen Vater haben, richtig neidisch bin. Ich gönne denen wirklich ihren Vater, aber im gleichen Moment denke ich daran, dass ich mit meinem Vater auch noch so viele Sachen unternehmen wollte, die wir nun nie mehr gemeinsam erleben werden. Und in diesen Momenten fühle ich einen so unsagbaren Schmerz.

Es gibt wohl kein Patentrezept die Trauer zu verarbeiten, man muss wohl wirklich irgendwie lernen mit dem schmerzhaften Verlust umzugehen. Eines habe ich dabei auch schon schnell feststellen müssen, dass man sich nicht bei Freunden oder Bekannten „ausheulen“ sollte, die noch nicht einen ähnlichen Verlust erlebt haben. Denn selbst meiner besten Freundin rutschte beim Reden mal eben so raus, dass der Tod meines Vater wirklich eine schlimme Sache sei, aber irgendwann würde es schon wieder werden und fertig waren ihren tröstenden Worte. Seit dem denke ich mir, dass Personen, die nicht trösten können, es besser sein lassen sollten.
Und in solchen Momenten freue ich mich einmal mehr darüber, dass es dieses Forum gibt. Gleichgesinnte verstehen einander einfach besser!

Vielen Dank und liebe Grüße
Sandra
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