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Alt 20.01.2006, 15:59
Bella81 Bella81 ist offline
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Standard AW: Das Recht NEIN zu sagen

Hallo nessie
ich weiß wie das ist beim Sterben zuzuschauen. Mein Vater hat auch gekämpft bis fast zum schluss gekämpft. Häufig traute sich mein Vater nicht einzuschlafen, aus Angst zu ersticken, ich saß an seinem Bett und blieb auch auf. Ohne Sauerstoff konnte er sich gar nichts mehr machen. Die Flasche war sein ständiger Begleiter. Er traute sich deswegen auch nicht mehr aus seiner Wohnung raus und autofahren hatte sich auch erübrigt.
Obwohl er wusste, dass er aufhören müsste zu rauchen hat er weiter geraucht bis zum Schluss. Die Zigarrette konnte ihm niemand nehmen. Er hat sehr lange gekämpft obwohl er wusste dass er keine Chance mehr hatte da er nicht operiert werden konnte (aus anderen Gründen!). In den letzten zwei Tagen war er total deprseeiv, nässte umd wollte niemanden mehr sehen außer die Schwestern im Krankenhaus. Wir wussten nicht dass er so schnell stirbt. Die Depression war auch kein Anzeichen da er ab und an schon mal depressiv war. Als wir mit ihm telefonietren sprach er nicht mit uns sondern heulte nur und legte dann wieder auf. Das war abends. Die Ärzte meinten noch, dass nichts besonderes vorgefallen wäre... (das war abends). Als wir am nächsten mittag dann im Kramkenhaus waren waren wir schon zu spät.
Heute kann ich zwar darüber reden aber ich traue mich immer nochnicht nach Heidelberg, dort lag er im Krankenhaus, nein, das ist falsch, ich traue mich zwar nach Heidelberg aber von der Nähe des Krankenhauses halzte ich mich fern, es ist wirklich komisch.
Die Trauerfeier habe ich zum Teil verdrängt. Ich weiß nur noch dass wir irgendwoie alles sehr schnell organisiert haben, ich war auch noch (am WE ist er gestorben) von Mo bis Mi -seiner Beerdigung- in der Schule, dann Beerdigung. Und nach der Schule sind wir uimmer zum Priester gefahren um die Rede vorzubereiten wollte er so viel wie nur möglich über meinen Vater wissen. Die Rede ist wirklich gelungen.
Den Verlust kann man auch nicht verarbeiten, bin ganz deiner Meinung. Ich finde es auch wichtig, dass man immer wieder darüber spricht, auch wenn es andere vielleicht nicht mehr hören wollen oder können. Ich glaube um die Trauer richtig verarbeiten zu können braucht man sein ganzes Leben. Das finde ich auch gut so, soi vergisst oder verdrängt das Negative auch nicht.

Trauern gehört zum Verlust eines mir wichtigen Menschen. Deswegen gehört sie einfach dazu !
Gut, dass man hier so offen über alles reden kann und Gleichgesinnte findet. Klasse, dass es sowas gibt.

Bella81
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