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Alt 08.01.2003, 08:56
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Hallo Matthias,
ja, der Schwerbehindertenausweis steht einem generell zu, wenn die Diagnose "Krebs" heißt. D.h. jeder Krebspatient erhält auf Antrag einen Ausweis, egal, welches Krankheitsstadium vorliegt. Wie hoch der GdB dann ist, das hängt dann vom jeweiligen Stadium ab. Beim MM (malig. Melanom) gibt es für die Primärdiagnose 50%, für alle weiteren Stadien, d.h. Metastasierung dann bereits 80%. Der Ausweis wird generell für 5 Jahre ausgestellt. In der Regel sind ja Krebspatienten nicht im eigentlichen Sinne "schwerbehindert", deswegen werden die Prozente im Grunde zu hoch angesetzt. Aber man will Berufstätigen damit eben einen Schutz bieten. Die 4 gängigen Vorteile sind: erhöhter Kündigungsschutz, 5 Tage Zusatzurlaub pro Jahr, Steuerfreibetrag, Eintrittsermäßigung bei kulturellen Veranstaltungen u.ä.. Darüber hinaus gibt es nur noch wenige Nutzungsmöglichkeiten, die aber nur selten mal auf Einzelfälle zutreffen (z.B. weitere Vergünstigungen für Sozialhilfeempfänger usw.). Wer nicht berufstätig ist, hat also kaum etwas vom Ausweis. Wer auf Arbeitssuche ist, sollte die Finger davon lassen.
Meine persönliche Erfahrung ist, daß der Schwerbeh.status bei Kollegen, die sich i.d.R. ja kaum mit dem Thema Krebs auseinandergestzt haben, auf Unverständnis stoßen kann. Ich habe z.B. wegen LK-Metastasierung 5 Jahre einen GdB von 80% gehabt, nach meiner 1-jährigen Interferontherapie wieder voll gearbeitet und dabei völlig "normal" gelebt. Wie sollen da Mitmenschen diesen Hintergrund verstehen? Da ist offenes Umgehen mit der Situation hilfreich.
Gruß von Birgit
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