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Alt 12.03.2006, 12:44
kersti1975 kersti1975 ist offline
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Standard AW: gekämpf, gehofft und doch verloren

hallo liebe sylvia, liebes teufelchen,

es ist alles sehr traurig. es macht mir große angst zu hören, dass die trauer erst nach und nach kommt. gestern ging es mir so wechselhaft, habe bilder und ne kerze aufgestellt. jedesmal wenn ich die bilder anschaute oder den ani abhörte (habe von ihm noch nachrichten drauf) musste ich weinen. es ist alles noch so unwirklich. dann bin ich wieder froh, dass er erlöst wurde und von uns die ganze 2 jährige last abfällt....
mit der beerdigung klappts auch ned richtig. der pfarrer ist ein ruheständler, der recht alt sein muss und er hat erst morgen früh zeit, wg lebenslauf. die beerdigung ist schon um 14 uhr. er war am telefon recht "gelangweilt"...
find des ätzend, ned mal des klappt jetzt richtig. und die traueranzeige von seinem betrieb liess auch zu wünschen übrig. unsere mitarbeiterin hat auch kein einziges wort verloren, hat selber gejammert, weil sie wohl ne allergie hat. das macht mich echt traurig, auch weil mein dad fast nur für seine arbeit gelebt hat und dann würdigen sie ihn nicht mal.

wenn er wirklich noch mitbekam, was um ihn passiert, vielleicht hat er mich dann vermisst?? ich war ja nur noch dienstag bei ihm, da verdrehte er noch die augen, kurze zeit später schlief er ganz fest. die anderen tage war ich ja nicht mehr da. ob er mich vermisst hat? er hing sehr an mir, hat meine mum gesagt... als er starb, sprach ich gleich mit ihm, stand ja in dem buch drinnen.. hoffe er hat es gehört, hatte ihm erklärt, dass ich die letzten tage es nervlich nicht mehr geschafft habe....

liebe sylvia, bei dir ist es ja auch noch nicht recht lange her. lass dich auch mal fest drücken. ich finde ganz schlimm, dass man zum schluss nicht mehr mit ihnen reden konnte. allerdings denke ich für dad, dass es so besser war für ihn. glaube wenn er bei vollem bewusstsein gewesen wäre, wäre es noch schlimmer für ihn gewesen.ich habe das buch jetzt auch gestern fertig gelesen "der tod, und das leben danach". kannst du mir das lesebuch empfehlen?

liebes teufelchen, lass dich auch nochmal drücken. ja, wir haben uns vor weihnachten schon "kennengelernt". danach habe ich immer deine zeilen verfolgt. tat mir auch so unendlich leid. wollte aber davon einfach noch nichts wissen!! wollte die hoffnung nicht aufgeben, obwohl ich natürlich wusste, was uns bald erwarten wird. es ist alles noch so unwirklich, einerseits ist man froh, dass nun alles hinter sich zu haben. andererseits wird bewusst, dass ich ihn nie wieder sehen werde. und das macht mich sehr traurig.
die letzten 2 jahre bekam ich fast nen herzinfarkt, wenn das telefon klingelte, langsam muss ich mich wieder dran gewöhnen, dass diese angst nun vorbei ist. ist schon komisch, dass unsere lieben es sich wohl "ausgesucht" haben, mit wem sie sterben wollen. die schwestern haben erzählt, dass sie sowas oft erleben.unser dad war immer selbständig, hatte die fäden in der hand. da war irgendwie klar, dass er alleine gehen möchte....

liebe grüsse
kerstin
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