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Alt 13.03.2006, 14:08
Benita Benita ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen - wie sage ich es ihm?

Hallo Peggy,

ich habe heute in deinem Thema gelesen und ich glaube, du hast dir die Antwort schon selbst gegeben.
Die Aktivitäten deines Vaters sind wirklich ein Hinweis darauf, dass er sich mit dem Unausweichlichen beschäftigt. Ich denke, du hast recht mit deiner Vermutung, dass er euch nicht belasten will.
Vielleicht solltest du akzeptieren, dass er im Moment nicht darüber reden mag. Vielleicht macht er es, um euch nicht zu ängstigen, vielleicht fehlen ihm die Worte.
Mein Mann ist ebenfalls an einem Hirntumor erkrankt und hat eine schlechte Prognose. Auch ich war ständig im Zweifel, ob ich es ihm sagen soll oder nicht.
Ich brachte es nicht übers Herz und so schwieg ich. Ich glaube, das war richtig. Sein Zustand ist im Moment den Umständen entsprechend sehr gut und ich denke, dass die Hoffnung das Wichtigste ist. Niemand kann genau sagen wann jemand stirbt. Inzwischen weiß er was los ist und er verdrängt es. Jeder sucht sich seinen Weg.
Wenn du ihm sagen willst, dass er ein guter Vater ist und dass du ihn liebst, dann tu es ohne Hintergedanken. Er wird dich sicherlich verstehen. Und wenn er es will, dann wird er auch mit dir über den Tod reden.
Wenn jemand den man liebt, so schwer erkrankt ist, denkt man ständig an den nahenden Tod. Dabei vergisst man sehr schnell, dass man selbst (vielleicht durch einen Unfall) den nächsten Tag nicht mehr erlebt.
Was ich sagen möchte ist, lebe im hier und jetzt. Nutze jede Gelegenheit deinen Vater zu sprechen und ihm auch zu sagen, wie du ihn liebst. Sage ihm, dass du immer für ihn da bist. Das hilft dir und deinem Vater.

Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht.

Liebe Grüße Benita
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