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Alt 18.04.2006, 22:10
maja_6 maja_6 ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst und weiß nicht mehr weiter

Hallo Asteri71,

ich habe hier im Forum gelesen, dass dein Vater Lungenkrebs hat.
Bei meinem Vater wurde vor vier Wochen ebenfalls Lungenkrebs (kleinzelliges Bronchialkarziom) festgestellt. Aufgrund eines akuten Verwirrtheitszustandes wurde er vor 6 Wochen in die Notaufnahme gebracht, wir gingen davon aus, dass er eine Psychose hatte, da körperlich zunächst nichts festgestellt werden konnte. Einzig seine Natrium Werte waren sehr schlecht, im Lebensgefährlichem Bereich. Aus diesem Grund musste er auch 2 Tage auf der Intensivstation bleiben. Ein Tag nach seinem Anfall war er wieder "normal" und hat sich auf eigene Verantwortung entlassen. Zwei Wochen später wieder das Gleiche: psychotischer Anfall. Diesmal wurde dann der Krebs deutlich im Röntgenbild erkannt, er lag dann 3 Wochen im Krankenhaus und hat auch schon den ersten Chemozyklus hinter sich. Diese "Anfälle" kamen aber noch öfter, wobei der Verwirrtheitszustand immer nur von kurzer Dauer (ca. 1 Tag) war. Nach der Chemo ist er letzten Samstag nach Hause entlassen worden. Die Natriumwerte liegen wieder im normalen Bereich, so dass die Ärzte im Moment nichts machen können. Sie sagen, die Anfälle kamen von den schlechten Werten, doch so langsam beschleicht mich die Angst, der Tumor könnte sich schon über die Nervenbahnen ausgebreitet haben.
Ist dein Vater zwischendurch auch wieder "normal"? Wie machen sich diese Zustände bemerkbar? Mein Vater wurde bei zwei seiner Anfälle sehr aggressiv und musste in Narkose gelegt werden, da er um sich geschlagen hat und am zweiten Tag seiner Chemo hat er versucht, sich den Schlauch aus dem Port raus zu reißen...
Die Ärzte sind aber anscheinend auch ratlos und unternehmen nichts. Kann man sie bitten, eine Untersuchung der Nerven durchzuführen? Ich komme mir im Moment sehr hilflos vor, denn mein Vater spricht überhaupt nicht von seiner Krankheit und lehnt seine engsten Vertrauten sogar eher ab. Mir macht Angst, dass er trotz seiner 48 Jahre ein Verhalten wie ein 70 Jähriger an den Tag legt... er starrt ins Leere, reagiert zeitverzögert, lallt als hätte er was getrunken und schwankt bei jedem Schritt.

Die Ärzte machen uns absolut keine Hoffnung, sie sagen zwar, dass man nicht sagen kann, wie lange er noch lebt, dass es aber sehr schnell gehen kann.

So, ich habe jetzt sehr viel geschrieben, obwohl es nur ein kleiner Teil dessen ist, was vorgefallen ist. Kann mir jemand von ähnlichen Erfahrungen berichten? Die Ärzte sagen nämlich, dass ihnen ein solcher Fall von Verwirrtheit und Psychose bei einem Lungenkrebspatienten noch nicht untergekommen ist.

Ich wünsche euch allen viel Kraft,
liebe grüße, sab
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