Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 23.04.2006, 18:40
Rieke K Rieke K ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.04.2006
Beiträge: 40
Rotes Gesicht AW: aktuell betroffene Bronchial-Ca Angehörige

Liebe Menschen,
Jutta F,Birgit 4, Asteri71, Petra und Karin.

Zunächst eine kleine Erklärung, warum ich euch alle anrede:
Leider habe ich noch nicht gecheckt, wie ich, rein technisch, jedem Einzelnen antworten kann.
Wenn ihr also noch ein bisschen entschuldigen wollt, dass ihr vielleicht noch so lieb seid euch meine Antworten, die auf euch zugeschnitten sind, herauszuziehen.Dankeschön!!!
(Ich geb mir Mühe, auch die Technik zu bewältigen...)

So, Achtung - richtiger Text geht los =

Nee, was hab ich mich gefreut, dass ihr reagiert habt !!! Vielen Dank.

Vielleicht möchtet ihr ja ein paar kleine persönliche Sachen von uns wissen, um ein klitzekleines bisschen zu erfahren wen ihr da so vor euch habt :

Wir haben zwei Töchter 25 und 22, ein Kind hat mein Mann mit in die Ehe gebracht eines ich. Patchworkiger geht es nicht, finde ich.
Mit der Zeit haben wir uns alle aneinander geliebt !
Mein Wolf und ich kennen uns seit 23 Jahren, lieben uns seit 8 1/2 Jahren und sind seit fast 5 Jahren verheiratet.
Wir fahren 2x im Jahr nach Otterndorf/Nähe Cuxhaven um ehrenamtlich in einem Sommerkamp für Jugendliche aus ganz BRD zu helfen.
Wolf interressiert sich für Modellbau, Funk,Elektronik,Lesen,Spazieren,Radfahren,DLRG,Kat zen und mich.
Meiner einer interressiert sich für Oper und Klassik, singt im Opern-Ergänzungschor des Stadttheaters, Literatur,Radfahren,Freunde, Reisen und dekorative Kreativität.
Wir sind Telekommunikationstechniker und Arzthelferin/Altenpflegerin.
Nu, iss aber glaub ich genug, gell.

Ihr schreibt, dass die Diagnose noch frisch ist. Das mag sein.Dennoch fühle ich etwas anderes. Aus folgenden Gründen : seit dem 07.April reihen sich alle paar Tage folgende Diagnosen aneinander: großzelliges Bronchial-Ca, durch die Aorta - faustgroß, ausgefranst, Dünndarm-CA (Fünfmarkstückgroß); Nebennieren-CA; Unterschenkelkopf-CA mit entsprechender Fraktur.
4 Wochen konnte Wolf nichts bei sich behalten, 4 Tage nach der Dünndarm-OP fing er an zu essen. Seit 3 Tagen bleibt wieder nicht drin. Seit 2 Tagen verliert mein Wolf seine Stimme weil das B-CA den Hals hinauf krabbelt und explosionsartig wächst. Wegen des schlechten Allgemeinzustandes und der OP-Wunde können die Ärzte nicht mit der Chemo und der Bestrahlung anfangen, würden aber gern !!!!!!
Der Onkologe scheint mir sehr kompetent und genau zu sein. Er beschönigt nichts, übertreibt aber auch nicht. Er zeigt sich selbst entsetzt über das schnelle Wachstum und die Metastasierung.Deshalb spricht der Doc von einem begrenzten Zeitraum, den er meinem Mann so gut als möglich gestalten will. Wenn er es schaffen sollte alles einzudämmen geht er von einem Rezidiv aus.
Mein Wolf ist verständlicherweise am Boden - körperlich, wie seelisch.
Die Agressivität seines Krebses beschert ihm auch eine Fatigue(Krebsschlafbedürfnis).
Die onkologisch-psychologische Hilfe will Wolf zum Glück annehmen.
Ansonsten ist er schwer zugänglich - wie auch....
Mein Glaube stützt mich und lässt mich nicht aufgeben. Dennoch sieht es, nicht nur aus meiner Sicht, nicht so besonders aus.
Auch Wunder auf Grund von eisernem Willen schließe ich nicht aus.
Doch im Moment tut es unsäglich weh die sanfte und zärtliche Stimme meines MAnnes zu verlieren. Wenn auch vielleicht nicht für immer.

Dass ihr "Mädels" trotzdem ihr gerade den Mann verloren habt, und selbst betroffen seid, mir zurückschreibt, finde ich bewundernswert !!! Danke noch mal.
Mit der Zeit, werde ich auch lernen, zwischendurch an euch zu denken!!!
Denn im Moment würde ich lügen, wenn mir das oft gelänge....

Nun habt ihr euch für heute durch genug Roman gequält.
Danke fürs lesen, sollte es jemand auf sich genommen haben, und hoffentlich auf bald !
Sollte ich einmal 1-2 Tage nicht antworten, bin ich zu fertig.
Rieke
Mit Zitat antworten