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Alt 15.06.2006, 23:07
Vida7 Vida7 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
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Standard AW: R., Du fehlst mir so!

Erstmal hallo liebe Sonja,
soeben habe ich erst deine Antwort gesehen.... vielen Dank für deine Worte.
Wie geht es M. inzwischen? Ich hoffe doch, dass es ihm besser geht?! Und
wie geht es dir mit deinem T? Ich bin so froh, dass das so eine positive
Entwicklung genommen hat. Denke oft an dich, an die anderen Hühner....
ich habe den Link zur Seite nicht mehr, könntest du ihn mir per PN nochmals
geben? Würde sehr gerne wiedermal vorbeischauen. Liebste Grüsse, Vida
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Liebster R.,

am Samstag bist du schon zwei Jahre nicht mehr da.
Am Samstag ist es zwei Jahre her, dass morgens die
Nachricht kam. Auf meinem Handy war ein Anruf in
Abwesenheit, nachts um fünf. Beim Rückruf erfuhr ich
es. Ich saß in meinem Bett, war wie erstarrt. Dachte
nur "das darf nicht sein!". Ich kann mich noch so genau
an diesen Gedanken erinnern. Die ganze Zeit hämmerte
es in meinem Kopf "das darf nicht sein!". Ich wußte von
der ersten Sekunde an, dass ich nie damit klarkommen
würde. Auch wenn ich es äußerlich muss, so bleiben
innerlich die vielen Fragen, die vielen Gedanken, Grübeleien.
Sie begleiten mich, oft kann ich sie in die Ecke stellen
und warten lassen mittlerweile. Ganz weg sind sie nie.

Allerdings werden sie positiver. Grübeleien werden durch
schöne Erinnerungen abgelöst. Vielleicht schickst du mir
die ja. So, wie du mir Zeichen schickst in letzter Zeit.
Ich lese wieder unser Buch, unser liebstes. Tu mich schwer
damit, weil es 1. schwierig zu lesen ist und 2. mich erinnert
an so vieles. Ein Brief an dich lag in diesem Buch. Geschrieben
als du schon tot warst.

Hier steht das Bild von dir. An einem Ort, den du nie besuchen
wirst, zumindest nicht als der, der du damals warst. Vielleicht
bist du trotzdem manchmal da.

Ich habe mir diese Woche vorgestellt, wie sehr du derzeit feiern
würdest. Die WM....das wäre was für dich, du hättest mich hier
am WM-Austragungsort besuchen können. Das hätte auch keiner
geglaubt, dass Vida mal in so einer Stadt wohnt, was?! Überhaupt
ist alles anders.

Mein Hund, der das Einzige aus meinem "alten Leben" war, ist
nicht mehr da. Er war mein Ein und Alles. Ich vermisse ihn, immer
und rund um die Uhr.

Ich muß klarkommen. Und ich spüre seit einigen Tagen das Leben
in mir, spüre MICH und spüre Antrieb. Inneren Antrieb, weil ich
weiter will, weil ich glücklich werden will. Weil ich LEBEN will.
Das bin ich nicht nur DIR schuldig, sondern auch denen, die mich
lieb haben und nicht zuletzt MIR SELBST.

Ich will ein bißchen was für dich miterleben, die Welt manchmal
durch deine Augen sehen, lieber R.! Deine Witze sind verankert
in meinen Gedanken, ich muß oft lächeln, wenn ich daran denke,
was wir beide so alles witzig fanden. Du warst mein bester Freund.

Ich schicke dir ein Lächeln dorthin, wo du jetzt bist. Oder bist
du hier im Raum und lächelst direkt zurück....auf mich herunter?!
Manchmal glaube ich es.

Ich denke immer an dich,
deine Vida

~~
Du mußt das Leben nicht verstehen
- Rainer Maria Rilke -

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.

Und lass dir jeden Tag geschehen,
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
~~
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Nach Regen kommt Sonnenschein!
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