[Steffen]

Hallo Du Namenslose(r),

Menschen, die mit dem Sterben und dem Tod vorher keinen Kontakt hatten, gehen häufig für uns Betroffene zu unsensibel und zurückhaltend um. Für uns häufig unbegreiflich. Doch, wie sind wir früher mit dem Thema umgegangen?

Über den Sinn des Lebens kann man viel nachdenken und philosophieren - oder einfach leben und das Leben genießen. Auch wenn es mal regnet.
Ich weiß, sagt und denkt sich einfacher als es in der Wirklichkeit ist.
Aber - wenn wir es schaffen, immer wieder die dunklen Wolken ein wenig beiseite zu schieben und ein wenig die Sonne zu spüren, nur ein kleines Stück, dann werden wir auch den Mut und den Willen haben stärker gegen die Traurigkeit und die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit zu kämpfen.
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Ich habe in den letzten 19 Jahren bis auf meinen Bruder und meine 13jährige Tochter meine gesamte Familie beim Sterben begleitet.
Zur Zeit stehe ich meiner Freundin bei, die an einem Bronchial-Ca, mit Metastasen im ganzen Körper, erkrankt ist.
Ich frage mich auch oft, warum und wozu und woher die Kraft nehmen. Ich habe immer erlebt, dass es weitergeht und ich mich am Leben er- und auf das Leben freue. Tag für Tag.

Ein Gedanke hilft mir, meine schwere Zeit immer wieder mit Genießen, Freude und Hoffnung zu füllen - dies ist mein Leben. Ich lebe jetzt. Ich weiß nicht was später kommt. Also muss ich dafür sorgen, dass es mir gut geht.

Hm, ob alles einen Sinn hat? Muss alles einen Sinn haben? Ist Unsinn nicht auch mal schön?


Bis dann

Steffen