Hallo Ihr Lieben!
Ganz lieben Dank für Eure Unterstützung und die lieben Worte. Ich weiß, daß ich nicht alleine bin - und doch muß ich alleine da durch.
Wie soll ich in so einem Ausnahmezustand eine Entscheidung treffen mit der ich die nächsten 40 Jahre leben muß. Bin doch noch so jung. Mein Arzt meinte, dass irgendwann die Seele nachkommt - das ist wahr, das hat ganz schön eingeschlagen. Am Freitag bin ich das erste mal bei meiner Psychotherapeutin.
Habe das Gefühl als hätte mir jemand ein Glas übergestülpt - ich renne innen an der Scheibe entlang und suche verzweifelt nach dem Ausgang. Versuche noch so eben meine Haltung zu bewahren. Meine Eltern waren gestern Abend bei uns - nun hat die Realität auch bei Ihnen Einzug gehalten. Augen zumachen und wegkucken wie bisher geht nicht mehr.
Meine Mutter hatte vor 17 Jahren selbst BK mt Ablato links. Sie spricht nicht mit mir drüber, verdrängt alles und ich leide da sehr drunter. Sie ist doch meine Mutter und sie läßt mich im Regen stehen. Ich verstehe es einfach nicht. Als ich versucht habe meinen Eltern mitzuteilen, warum ich die Biopsie brauche kam auch nur wieder : was soll denn da schon sein, du bist doch gesund, da kommt nichts mehr.
Ich habe ein paar ganz liebe Menschen um mich herum und dennoch will ich das keinem wirklich antun - vielleicht will ICH mir das auch nicht antun. Habe die letzten Jahre zuviel einstecken müssen und werde nun aussortieren, wer mir guttut. Keiner will wirklich hinter den frechen Kurzhaarschnitt kucken, es sieht auch keiner meine Augenringe am Morgen weil ich nur in Etappen schlafen kann. Für die anderen war die Welt in Ordnung als die Haare kamen - für mich war sie nie in Ordnung.
Ich werde wieder einen Weg finden - wie immer und wie früher.
Nochmals ganz herzlichen Dank an jede einzelne von Euch.
Seid lieb gegrüßt
Christine