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Alt 01.08.2006, 21:05
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Petra_S Petra_S ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
Ort: Thüringen
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Standard AW: Ein Jahr ist nichts.

Hallo Nordisch,
ich habe früher schon von dir gelesen, nun "sehe" ich dich wieder hier. Ich habe drei Töchter jetzt 22,21 und 18, ihr "seelischer Papa" mußte uns vor fast 17 Monaten verlassen. Seelischer Papa, weil es nicht ihr leiblicher Vater war, aber alle drei haben ihn in ihren Herzen so lieb, wie man einen Papa nur lieb haben kann. Und auch er hat sie als seine Töchter gesehen.

Ich finde es sehr schlimm, dass keiner mit dir über ihn sprechen will/ kann. Bei mir selbst merke ich auch, dass die Umwelt es nicht mehr so als "vorrangiges Thema" ansieht. Er war 41 und meine große Liebe. Nur meine Mädchen können ermessen, was er uns bedeutet hat, was er uns gegeben hat. Wie geht es ihnen? Wie geht es den Kindern? Sie vermissen ihn, seine SMS, seine Nachfragen "...wie war die Prüfung?", seine Witze und die Freude in seinen Augen, wenn er mal wieder nicht an einem neuen Duftpröbchen in der Drogerie vorbei konnte, ohne ihnen was mit zu bringen, eine rauchen unter dem Sternenhimmel, ewig lange Gespräche über alles was bewegt (manches was Muttern nix angeht ) usw. Warum kann deine Mama nicht mit dir über ihren Mann reden? Noch dazu, wenn sie in einer Krebspraxis arbeitet, da ist dieses Thema doch immer präsent?!

Nordisch, wie war dein Papa? Lebhaft oder ruhiger Zuhörer? Treibender oder ruhender Pol in der Familie? Was hat dich am meisten belastet in der Zeit der Krankheit? Ich würde mich freuen, wenn du mir aus Sicht des Kindes erzählen würdest, denn vielleicht habe auch ich nicht alles wahr genommen, was meine Kinder betraf aus eigenem Schmerz heraus?!!

LG Petra
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