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Alt 22.02.2003, 15:34
Gast
 
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Standard Unklare Lymphknotenschwellungen

Hallo an Alle!

Heute melde auch ich mich nochmal. Ich finde es wahnsinnig gut, dass sich mittlerweile so viele Leute hier unterhalten, trösten und informieren!

Bei mir gibt es auch einiges Neues zu berichten. Nachdem mich fast tagtäglich diese ziehenden Schmerzen in den LK-Regionen genervt haben, bin ich nochmals zum Arzt, um alles kontrollieren zu lassen. Einerseits will man mit dem Fakt "Unklare" LK-Schwellungen abschließen - andererseits kann man das so kaum, wenn man immer und immer wieder "gepiesackt" wird. Mein Allgemeinbefinden hat sich leider auch nicht gebessert. Die letzten Monate ruhe ich mich sehr viel aus und das hilft mir, dass ich einigermaßen bei Kräften bleibe. Obwohl das ja mehr wie lächerlich ist, dass man mit 31 Jahren grad noch das Tagespensum einer 60jährigen schafft.

Jedenfalls hat der Arzt die LK´s abgetastet. Da er sich nicht sicher war, was jetzt Schwellungen waren oder nicht, hat er mich zum Kontroll-CT geschickt. Immerhin wurde bei mir nur einmal ein CT gemacht und das war vor der Biopsie im Juli 2001. Außerdem wurde mir nochmals Blut abgenommen.

Beim CT ist dann folgendes rausgekommen: Ich habe immernoch viele kleine LK-Schwellungen, die weder eindeutig als bösartig oder als gutartig einzustufen sind. Sie haben eine Größe von bis zu 1,5cm; keine LK-Pakete; im ganzen Körper verstreut (CT Hals und Thorax). Im Bericht steht folgendes:
Multiple Lymphknoten, die sämtlich bei ca. 1cm liegen. Einzelne LK sind grenzwertig, eindeutig vergrößerte LK oder gar ein als malignes einzustufendes LK-Paket sind sicher nicht vorhanden. Auffallend ist darüberhinaus eine relativ große Schilddrüse, in der sich rechtsseitig ein übermäßig enhancender Bezirk mit einer hypodensen Zone befindet. Darüberhinaus läßt sich in etwas tieferen Abschnitten der insgesamt vergrößerten Schilddrüse ebenfalls rechts eine etwa 1cm hypodense Zone erkennen, die nach dem formal röntgenologischen Bild einer Zyste im SD-Bereich entsprechen dürfte.
Das CT Thorax zeigt ebenfalls insbesondere im Bereich der oberen Thoraxappertur multiple kleine LK, die unter 1cm sind und nicht als eindeutig pathologisch angesehen werden können. Auch in den tieferen Abschnitten (aortepulmonales Fenster Mediastinum) sind weitere kleine LK erkennbar, die ebenfalls unauffällig sind und nicht eindeutig als vergrößert angesehen werden können. Hinweise auf die Ursache von LK-Vergrößerungen ergeben sich auf keiner der vorliegenden Aufnahmen. Es läßt sich kein Hinweis auf Malignität, kein Hinweis auf entzündlichen Prozeß finden, so daß die rezidivierenden LK-Schwellungen, die ubiquitär im Körper nachweisbar sind, nach wie vor als ätiologisch unklar einzustufen sind.
Auch das heutige CT läßt eine sichere Ursache nicht erkennen. Insgesamt gesehen wird wohl nur eine nochmalige LK-PE mit histologischer Aufarbeitung weiterbringen. Hinsichtlich der Schilddrüse ist offenbar eine Diagnostik erfolgt, sonst wäre auch hier, insbesondere bei Verdacht auf heißen Knoten, eine Schilddrüsenkontrolle wünschenswert.

Tja, was sagt man jetzt dazu? Also der Doc hat sich sehr lange mit mir unterhalten. Er war nahezu fassungslos, nachdem ich ihm erzählte, was schon so alles gemacht worden ist. Er schimpfte, dass man in der Biopsie hätte sehen müssen, um was es sich handelt - auch wenn es reaktiv ist. Die alleinige Aussage "reaktive Veränderungen" findet er suspekt. Ich habe jedenfalls so gut wie nichts mehr verstanden. Ich hatte entweder damit gerechnet, dass keine LK mehr zu erkennen sind (die Freude darauf war schon eingestellt) oder dass halt welche zu erkennen sind - aber so ein Chaos und Rat zur 2. Biopsie - nee, also das war mir dann ganz unverständlich.

Natürlich muss ich jetzt erst mal zu dem Doc, der das CT veranlaßt hat. Mal sehen, was er mir jetzt zu allem sagt. Die Blutergebnisse spielen ja vielleicht auch eine Rolle (?).

Ich wollte doch so gerne mit allem abschließen - obwohl es mir schwerfällt, weil es mir halt nie wieder richtig gut gegangen ist. Ich hoffe halt immernoch täglich darauf, dass sich das wieder ändert. Zu einer erneuten Biopsie hätte ich ja jetzt überhaupt keine Lust! Ich weiß, dass man nicht leichtsinnig sein darf, aber ich war noch nie ein übervorsichtiger Mensch. Einmal heißt es Biopsie, dann doch wieder nicht; dann heißt es nervlich bedingt, dann sagt der Psychologe, dass man reiner im Kopf nicht sein kann; dann wieder der Ratschlag 2. Biopsie - was soll man hier auch anders als total verrückt werden???

Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Oder wer kann mir einen Rat aus eigener Erfahrung geben?

Liebe Grüße,
Nicole
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