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Alt 08.08.2006, 23:14
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Meine liebe Omi ist heute Nacht gegangen und ich konnte mich nicht verabschieden...

Hallo Puki,
in dieser schweren Stunde sollte mein Trost nur darin bestehen zu schweigen und schweigend mitzuleiden. Doch möchte ich Dir sagen, dass ich Deine Verzweifelung verstehe. Mir ging es so wie Dir. Auch ich konnte mich nicht verabschieden. Meine Mutter starb allein, ohne ihre Familie, weil alles so schnell ging und niemand der Ärtze bemerkte, dass sie im Sterben lag. Verabschiedet habe ich mich im Krankenhaus an ihrem Sterbebett. Nachdem meine Mutter einige Tage später aufgebahrt war, bin ich wieder zu ihr hingegangen. Es war wie ein Zwang, anderseits für mich selbstverständlich, obwohl ich mich fürchtete. Und ich bin froh, bei ihr gewesen zu sein. Dieses Bild bleibt ständig in meiner Erinnerung, aber mit der Zeit wird es blasser und ich sehe ein fröhliches Gesicht, so wie meine Mutter vor ihrer Erkrankung aussah. Überlege, was für Dich und Deinen Seelenfrieden das Richtige ist. Du scheinst viel Kraft zu haben, da Du trotz des eigenen Leides, vermagst Deine Mutter zu trösten.

Es gibt ein Leid, dass fremden Trost nicht duldet und einen Schmerz, den sanft nur heilt die Zeit.

Mein aufrichtiges Beileid und weiterhin viel Kraft

Blauerschmetterling
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