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Alt 18.08.2006, 17:40
kathie kathie ist offline
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Standard AW: Warum zerbricht meine Famile am Tod meiner Mutter?

Hello Jerome,

ich kann dir auch nur empfehlen eine Therapie zu machen. Es ist wirklich sehr hilfreich. Jahrelang war ich stark und habe alles mit mir selbst abgemacht. Aber irgendwann kann jede Seele zerbrechen. Lass es nicht soweit kommen.

In den 20 Jahren, die ich jetzt verheiratet bin, habe ich viel mitmachen müssen. Mein Mann ist psychisch krank, aber ich habe nicht aufgegeben, schon allein wegen der Kinder (glaubte ich zumindest eine zeitlang). Letztes Jahr zum Jahresanfang hat er endlich eingesehen, dass er Hilfe brauchte und begab sich in stationäre Behandlung. Später dann ambulant. Im April letzten Jahres starb mein Vater mit 71 Jahren an Darmkrebs. Zwischen der Diagnose (wurde zufällig erkannt bei einem Darmverschluss) und seinem Tod lagen knappe 6 Monate trotz OP. Diese Zeit hat er nur in Krankenhäusern verbracht, nicht einen einzigen Tag konnten wir ihn nach Hause holen. Die letzte Woche vor seinem Tod war die bisher schlimmste meines Lebens. Ich war mit meiner Mutter in dieser Zeit jeden zweiten Tag im Krankenhaus. An den Tagen dazwischen wechselten sich meine Geschwister ab. Ich stieß auch schon an meine Grenzen und hatte gerade etwas Abstand vom Tod genommen, da erhielten wir die Diagnose meines Mannes (51): Adenokarzinom der Lunge mit Lebermetastasen, Lymphknotenmetastasen, Knochenmetastasen und Hirnmetastasen. Ich merkte sehr schnll, dass ich das alles nicht ohne Hilfe durchstehen würde, ohne selbst daran zu zerbrechen. Und so habe ich eine Psychotherapeutische Behandlung begonnen. Es war die richtige Entscheidung! Ich bleibe dabei!

Ich wünsche dir alles Gute und dass auch du dir Hilfe suchst.

Liebe Grüsse Kathie
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