Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 29.09.2006, 23:21
Surviva Surviva ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.07.2005
Beiträge: 35
Standard AW: Was habt Ihr während der Chemozeit gemacht, auf was verzichtet?

Hallo Gaby,

Erstmal: keine Panik! :-)
Gönne Dir Ruhe, wenn Du sie brauchst, sei aktiv, wenn Du Kraft und Lust hast, und halte Dir für geplante Unternehmungen und Besuche immer die Option offen, im letzten Moment ohne schlechtes Gewissen absagen zu können, wenn der Körper doch gerade nicht mitspielen will. Menschen, denen Du wichtig bist, werden dafür Verständnis haben, und die anderen können Dir eh gestohlen bleiben. ;-)

Während meiner Chemo (6x FEC) liess ich mir auch immer die Blutwerte ausdrucken, vermied Menschenansammlungen etc., wenn die Leukos zu niedrig waren, gönnte mir mehr, wenn es mir gut ging, ich mich stark fühlte und die Werte gut waren. Man überschätzt sich allerdings leicht, vor allem, wenn man eigentlich als starker Typ nicht "krank" sein möchte. Das war ein Kapitel, das ich erst lernen musste.

Und was die Haustiere betrifft: wenn die Ärzte wegen z.B. schlechtester Blutwerte nix dagegen haben, halte den Kontakt ganz normal! Tiere können die besten Therapeuten sein. Meine Hunde spürten sehr genau, wie es mir ging. Ging es mir richtig dreckig, legten sie sich gaaanz vorsichtig neben mich, hielten unaufdringlich Körperkontakt und waren einfach "für mich da", forderten dabei aber nichts. Sie wachten neben mit wie zwei nimmermüde Sphinx. Selbst ihre Bedürfnisse wie lange Spaziergänge und Training haben sie völlig zurückgesteckt, aber wir genossen zusammen die Natur, so oft es ging und wenn ich gut laufen konnte. Oftmals sassen die Hunde und ich einfach draussen und genossen die frische Luft - ich hasste während der Chemo die Luft in geschlossenen Räumen.

Ich persönlich denke, dass es während der Chemo nicht gut wäre neue Tiere und somit neue Aufgaben für's geschwächte Immunsystem zu holen, aber die Tiere, mit denen man schon lange eng zusammenlebt, "verträgt" das Immunsystem doch bestimmt besser. Vorsichtig wäre ich allerdings mit erkrankten Tieren, kratzenden Tieren (Infektionsgefahr der Wunde) wie auch mit dem Putzen von Kleintierkäfigen und Ställen. Diese Arbeiten würde ich einem anderen Familienmitglied übergeben.


Viele Grüsse und alles Gute,
Surviva
Mit Zitat antworten