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Alt 13.03.2003, 20:13
Gast
 
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Standard Follikuläres Lymphom

Hallo Catrin,
Die Zeit zwischen de Zyclen verläuft bei mir kaum anders als während der Chemo-Tage. Ich habe auch gelesen, dass man zwischen 10. und 17. Tag nach Zyclusanfang besonders vorsichtig sein soll, weil in dieser Zeit die Infektionsgefahr aufgrund der Blutverschlechterung besonders hoch ist. Ich bin zwar häufiger als normal so latent erkältet, nicht direkt, aber immer ein bisschen Kratzen im Hals, mal ein wenig Schnupfen, aber alles nichts Gravierendes. Ich gehe immer dann unter Leute, wenn ich mich danach fühle, vermeide es allerdings, mit meiner kleinen Enkeltochter zusammenzukommen, wenn sie gerade mal wieder völlig "verrotzt" aus dem Kindergarten kommt.
Arbeiten tue ich nicht, ich glaub das würde ich auch nicht schaffen. Ich fühl mich eigentlich durchgehend sehr schlapp und habe schon Mühe mit meinem Haushalt. Allerdings fühle ich soweit fit, dass ich zur ambulanten Chemotherapie alleine mit dem Auto hin und auch wieder zurückfahre. Danach brauch ich dann allerdings meinen Mittagsschlaf.
Die Haare sind mir kurz vor dem 2. Zyclus ausgefallen. Innerhalb einer Woche waren sie alle weg. Kurioserweise haben sie nach der 4. Chemo wieder angefangen zu wachsen, aber irgendwie auch nicht richtig oder mir kommt das nur so langsam vor.
Meine Familie geht unterschiedlich damit um: Meine Tochter hat offensichtlich große Angst, da die Mutter ihrer besten Freundin vor 2 Jahren an genau dem gleichen NHL gestorben ist, allerdings bin ich der Meinung, dass da reichlich Fehler gemacht wurden. Sie ist mit Fieber auf die Innere Station gekommen, in der auch im selben Zimmer eine Lungenkranke untergebracht war, natürlich bekam sie dann auch Lungenentzündung (also keine Angst - kein repräsentatives Beispiel). Aber dadurch ist sie natürlich vorbelastet und will mich am liebsten in Watte packen. Mein Mann ist super, der redet nicht dauernd darüber, hilft mir unauffällig und hört mir zu, wenn ich darüber reden will. Natürlich macht er sich auch Sorgen, das ist klar, aber wir versuchen, unseren Alltag so gut wie es geht normal zu gestalten.
Für mich persönlich wäre es schlimm, wenn ich das Gefühl hätte abhängig zu sein, was ich wohl bin, da ich vieles nicht mehr machen kann, aber Gott sei Dank läßt meine Familie mich das nicht spüren. Deshalb finde ich es ganz wichtig, dass Du nicht aus Sorge anfängst Deinem Mann auch noch Entscheidungen abzunehmen. Er ist zwar krank, aber er wird genau wissen, was er sich zutrauen kann und was nicht. Und rede nicht dauernd über den Krebs oder surfe in seiner Gegenwart im Kebsforum, wenn er es nicht von sich aus macht.
Was mir persönlich immer sehr gut tut, ist eine fröhliche Atmosphäre zu Hause, flotte Musik, hin und wieder netter unkomplizierter Besuch, ein Spielchem am PC oder ein Spaziergang (ich hab das Gefühl ich brauche ganz viel Sauerstoff).
Ihr werdet das schon hinkriegen! Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich wieder. Alles Gute für Euch beide!
Gabi
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