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Alt 30.10.2006, 19:55
hans-albrecht hans-albrecht ist offline
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Standard AW: Adenoidzystisches Karzinom an der Ohrspeicheltrüse

Hallo Stricky,

wieviele Bestrahlungen und mit welcher Dosis hat deine Mutter denn bis jetzt bekommen?
ich kann Dir nur den Verlauf der heilung bei meiner Frau wie folgt berichten:

- vor ca. einem Jahr Befund 4 Tumore im Halsbereich, davon einer an der Ohrspeicheldrüse, einer innerhalb des rachenraumes unterhalb der Zunge und zrei im halsbereich.
- Dann die Entscheidung Bestrahlung und Chemo parallel.
- Die Bestrahlung mit begleitender Chemo dauerte ca. 7 Wochen.
- Nach 2 Wochen war der Hals gerötet bis teilweise leicht verbrannt und die Stimmbänder waren geschädigt, der geschmacksinn lies nach, der Mund wurde trocken.
- Nach 3 Wochen noch weniger Geschmacksinn und erste wunde Stellen im Halsbereich, Gewichtsabnahme.
- Nach 5 Wochen offene Wunden am Hals ind innerhalb des Halses, normales Essen war nicht mehr möglich, daher Ernährung durch die Nase.
- Nach 7 Wochen kam der Befund "Die Tumore sind beseitigt" und das war wirklich so.
Alle waren happy, meine Frau saß im Rollstuhl, konnte nicht mehr alleine Essen und war auf unter 50 Kilo abgemagert. Aber das war erst mal egal, denn sie hatte es geschafft. Der Hals war jetzt außen ind innen komplett offen, Die haut in diesem bereich war verbrannt und abgelöst.
- Innerhalb der nächsten 3 Wochen lag sie im Bett und wurde über die Nasensonde ernährt.
- Dann die Besserung, die Stimmbänder begannen wieder langsam zu funktionieren, sie konnte wieder reden und ihre Flaschennahrung wieder langsam normal also ohne Nasensonde zu sich nehmen und nahm langsam an Gewicht zu.
- Nach ca. 4 weiteren Wochen wieder weitere Besserungen aber ganz langsam.
- Nach einem halben Jahr konnte sie wieder einigermaßen laufen, war aber immer noch sehr geschwächt. Die Mundtrockenheit nahm ab, die erheblichen Wunden am Hals verheilten nur sehr langsam.
- Nach ca. 9 Monaten konnte Sie wieder Einkaufen gehen, immer noch Narben am Hals und leichte Mundtrockenheit aber der Appetit kommt langsam wieder.
Dann erneute Operation von 3 Tumoren in der Leber. Die OP verlief erstaunlich gut und sie wurde schon nach 9 Tagen entlassen.
- Ihre Konstitution war nicht schlecht, viel besser als vor 3 Wochen trotz der OP aber geschwächt.
- Dann nach insgesamt einem Jahr Reha (das war das beste was ihr je passieren konnte) für 4 Wochen.
- Am Donnerstag dieser Woche wird sie aus der Reha entlassen. Sie sieht wieder fast so aus wie früher, sie isst wieder ganz normal ist auch sportlich wieder gut drauf und wiegt mittlerweile 60 kilo. Man kann sagen sie ist wieder "die Alte" Nach den vorliegenden Berichten der Ärzte ist sie wieder gesund und es sind keinerlei Metastasen vorhanden.
Trotzdem muß sie immer wachsam sein.

Ich bin sehr froh darüber und wollte dir damit eigentlich nur mitteilen daß es machbar ist mit überwiegend Bestrahlung und Chemo wieder gesund zu werden. Aber es ist ein verdammt langer und sehr schmerzhafter Weg.

Alles alles Gute für Dich und Deine Mutter Hans Albrecht
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