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Alt 31.10.2006, 21:55
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Hilfe Nierenkarzinom

Hallo mcfly,
eine Heilungschance gibt es fast immer, es ist nur die Frage, wie groß sie ist.
Als positiv bei Euch sehe ich zunächst:
1. es sind nur (!) 3 Lungenmetastasen vorhanden. (ich hatte 12)
2. unter Roferon sind die Metastasen nicht gewachsen.

Wo in der Lunge sind diese Metastasen? Wurde die Operierbarkeit besprochen? Eine Lungenoperation ist natürlich eine ziemlich große und schwerwiegende Sache, aber sie ist nach meiner Meinung auch eine große Chance.
Vorteilhaft wäre natürlich, wenn die 3 Metastasen nicht weit voneinander entfernt sind. Sind sie weit entfernt, wären möglicherweise 3 Operationen nötig. Vielleicht wären auch thorakoskopische Operationen (minimalinvasiv) möglich, die sind erheblich schonender.
Das alles sollte aber ein erfahrener Thoraxchirurg beurteilen.

Ich glaube nicht, daß ich mir diese 3 großen Operationen zumuten würde. Selbst bei einer zögere ich.

Sutent oder Nexavar sind eine andere Möglichkeit eines Therapieversuches. Die Kosten dürften in einer ähnlichen Höhe liegen, wie die der Roferontherapie, so daß die Krankenkasse da nichts beanstanden sollte.
Die Verträglichkeit ist eine andere Sache. Es gibt nicht unerhebliche Nebenwirkungen, wie hier in vielen Beiträgen nachzulesen ist.

Möglicherweise könnte man aber auch die Roferon-Therapie ausweiten auf eine IMT, wie sie Prof. Atzpodien (Münster/Horneide) seit langem durchführt. Mit der Tatsache, daß die Metastasen bisher nicht gewachsen sind, würde ich die Hoffnung verbinden, daß die IMT mehr bringt als Roferon allein. Aber auch diese Therapie ist nicht ganz leicht zu ertragen.

Theoretisch kann ich mir auch diese Variante vorstellen: 4 oder 8 Wochen Roferon oder IMT, dann 4 oder 8 Wochen Sutent/Nexavar. Aber davon habe ich bisher nichts gehört.
Das wären 2 unterschiedliche Ansatzpunkte: Roferon/IMT hemmt das Wachstum der Tumorzellen, Sutent/Nexavar stört die Blutversorgung (Ernährung) des Tumors.

Eine andere Möglichkeit wäre mir persönlich sympathischer: die Thermoablation. Auch das solltet Ihr eruieren. Dabei wird das Tumorgewebe gezielt erhitzt und verschmort, unter CT-Kontrolle. Ein Spezialgebiet weniger Radiologen. Das wird anscheinend nur an wenigen Uni-Kliniken gemacht. Besondere Erfahrung scheinen "die" in Lübeck damit zu haben.

Bei allen Therapien außer bei Roferon und IMT würde ich dringend überlegen, ob nicht gleichzeitig eine Misteltherapie einbezogen wird (auch wenn manche Ärzte nichts davon halten). Ich selbst bin allein mit der Mistel dahin gekommen, wo ich jetzt bin. Aber ich möchte sie nicht hemmungslos weiterempfehlen, denn der Erfolg kann sehr unterschiedlich sein. Mit Sicherheit ist sie aber fast nebenwirkungsfrei.

Alles Gute wünscht
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (31.10.2006 um 22:03 Uhr)
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