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Alt 09.11.2006, 14:08
raspel raspel ist offline
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Registriert seit: 31.10.2006
Ort: Odenwald
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Standard AW: Diagnosemöglichkeiten ohne Narkose?

Danke euch für die Antworten,

Hallo Liz und Willy,

ja, ihr könnt recht haben, daß sie ihm das alles nicht mehr zumuten wollen, sozusagen, ihn in Ruhe sterben lassen wollen. Ich weiß nur leider daß es kein ruhiges Sterben, sondern eher ein hässlicher Kampf werden kann.

Er ist 68, (ich übrigens 47) und die Prognosen waren während der Reha, sehr gut. Na ja, eben bis er diese Zufallsdiagnose erhielt. Ich hatte - vielleicht leider - nie den Gedanken, ihm diese zu verheimlichen. Es hätte ja auch dann keine Möglichkeit einer Behandlung gegeben, ohne daß er eingeweiht gewesen wäre. Mir ist es sehr wichtig, daß er mitbestimmen kann.

Der SA hat schon sein ganzes Leben aus der Bahn geworfen. Klar, daß diese zusätzliche Erkrankung nicht geeignet ist, die Bahn wieder zu begradigen. Es ist so schwer hier etwas zu schreiben, die GEdanken kreisen Tag und Nacht, du bist hilflos, zornig, traurig und ich habe zudem noch ein schlechtes Gewissen- weiß der Deifel warum.

Wieder sachlich...lächel. Wir waren in der Thorax in Heidelberg. Der Arzt erklärte mir, daß der Tumor zur Zeit, wegen der Gefäßsituation absolut inoperabel wäre. Er meinte bei einem "normalen" jungen Mann, würden wir sofort operieren. Da hat mein Vater noch heftig reagiert. Ich konnte ihn beruhigen, und dem Arzt statt "normal", das Wort "gesund" in den Mund legen. Er meinte, daß es eben keine 100% sichere Diagnose sei, daß es aber untypisch für einen Kleinzeller und eher ein Großzeller wäre. Eine sichere Diagnose wäre nur unter starkem Risiko zu erreichen, und er würde davon abraten. Er schlug eben diese, O-Ton: "Diagnose durch Verlauf" vor. Ich war dann erst mal so damit beschäftigt meinem verzweifelten Vater beizustehen, daß ich den Arzt nicht weiter mit Fragen löchern wollte, ich wollte Paps nicht noch mehr ängstigen und wenn ich ihn rausgebracht hätte , wäre sein Vertrauen in mich verloren.

All das sind meine Gedanken, ich unterstütze ihn zu wenig, ich kämpfe zu wenig und bin so machtlos. Als mein Partner gestern meinen Tread hier las, meinte er, ich will das so sehen weil es mein Vater ist. Vielleicht hat er recht. Die Restfamilie ist überzeugt, es lohnt eh nicht. Ich habe immer nur vor Augen wie verbissen, ja fast aggresiv er sich seine Selbständigkeit zurückerkämpft hat. Er ist mit dem Rollstuhl durch die ganze Reha, wenn er etwas wirklich wollte, hat er Waorte und Sprache gefunden, zwar schwer und anstrengend, aber er gab nicht Ruhe bis er verstanden wurde. Das Bild habe ich im KOpf.

Jetzt sitzt er da, wieder zuhause, läßt alles mit sich geschehen und sagt keinen pieps mehr. Nicht mal ja und Nein.

Sorry, vielleicht weiß ich ja, daß es keine wirkliche Hilfe gibt, vielleicht suche ich ja nur das GEspräch oder Trost ..... lächel.

Hier versteht eben niemand, wie ich denke und was mich so beschäftigt. Danke fürs zuhören

Ich wünsche euch alles Liebe
raspel
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