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Alt 10.11.2006, 22:08
Puppe75 Puppe75 ist offline
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Registriert seit: 10.11.2006
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Standard AW: Angst, so wahnsinnige Angst

Hallo Miriam,

ich bin 30 Jahre alt, habe 2 Söhne im Alter von fast 3 Jahren und 17 Monaten.

Ich habe am 29.06.2006 meine Mama verloren.

Es fing bei uns 1997 mit einem Rektumkarzinom an. Meine Mama war sehr zuversichtlich, sie ging ins Krankenhaus, sagte das schaff ich. OP, dann komb. Radio-Chemotherapie, es war 6 Monate die Hölle. Aber wir dachten wir haben es geschafft. Ständig Angst vor Kontrolluntersuchungen aber wir konnten immer wieder aufatmen. Letzte Darmspiegelung im November 2005 unauffällig. Sie hatte dann Anfang des Jahres 2006 ständig Blutungen, so als bekäme sie ihre Periode wieder. Nach langem Hin und Her, Ärztestreiks und warten, schickte sie der Frauenarzt zu einer Ausschabung. Diese war aufgrund von Strahlenschäden leider nicht möglich. Es folgten viele Untersuchungen schließlich war man dann zu dem Schluß gekommen es sei ein Myom, damit könne man gut leben ??
Das "Myom" ist dann so gewachsen daß es auf den Darm gedrückt hat, ein künstlicher Darmausgang war nötig. Nach dieser OP brach für uns eine Welt zusammen, Karzinom, Bauchfellmetastasen keine Hoffnung mehr.
Die Ärzte wollten keine Chemo mehr machen, meine Mama wollte aber alles versuchen. Diese Chemo hat ihren Körper so geschwächt, daß sie innerhalb von 7 Wochen gestorben ist. Nach der zweiten Chemo ging es rapide bergab.

Trotz daß wir wussten daß es so kommen wird, war es ein furchtbarer Schock als es hies es geht nun zu Ende. Ich komme heute noch nicht damit klar, mein kleiner fragt sehr viel nach seiner Oma, er kann es einfach noch nicht verstehen.

Aber: Sie hat eine sehr bewusste Entscheidung getroffen, diese Chemo durchzuführen. Ohne die Chemo wäre es wahrscheinlich ein sehr langer, schwerer Leidensweg geworden.

Ich hätte ihr gerne noch so viel gesagt, hätte sie gerne noch zu Hause gehabt, aber ich bin sehr froh daß sie es so schnell geschafft hat.

Ich wünsche Euch viel, viel Kraft.

Kerstin
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