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Alt 08.12.2006, 08:54
Andrea. Andrea. ist offline
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Standard AW: Adenoidzystisches Karzinom an der Ohrspeicheltrüse

Hallo Nicki,

schön dass du dich in dieses Forum eingefunden hast, es hilft tatsächlich allen sich auszutauschen und man erfährt mehr Dinge als wenn man immer die Ärzte befragt. Vor allem hat man weniger Angst, wenn wieder eine neue Nebenwirkung entsteht und man von anderen weiß, dass sie halt in dem und dem Stadium der Bestrahlung auftritt.

Aber jetzt zu der Beantwortung deiner Frage. In Heidelberg ist mir ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus gar nicht erst angeboten worden, da die Bestrahlung ambulant durchgeführt wird. D.h. ich habe mir hier eine Ferienwohnung genommen und fahre am Wochenende nach Hause, weil man sich dort am besten entspannen kann und man alle lieben Verwandten in der Nähe wohnen hat. Aber unterhalb der Woche fahre ich jeden Tag für die Bestrahlung ins DKFZ.

Habe durch die anderen Betroffenen erfahren, dass die IMRT-Behandlung, die bei mir durchgeführt wird, doch etwas schonender für das bestrahlte Gebiet ist als die bekannte Bestrahlungsmethode, daher traten zwar die gleichen Nebenwirkungen auf, aber mit zeitlicher Verzögerung und ich meine auch etwas abgeschwächter als die anderen berichteten. Meine Ärztin sagte auch letzte Tage, dass bei der herkömmlichen Bestrahlung auch schonmal offene Wunden im Bestrahlungsgebiet entstehen könnten, dass wäre bei der IMRT-Methode noch nicht aufgetreten. Aber ich muss erleichternd sagen, dass die Nebenwirkungen stagniert haben seit 1 Woche. Erst hatte ich eine Wunde im Mund, die nach 1 Wo wieder zugeheilt ist, dann kamen Entzündungen (kleine Pöckchen im Mund) - sind auch wieder weg. Was nur nach wie vor nervt ist der Geschmacksverlust, alles schmeckt verdorben, bitter und sauer. Das wird auch noch eine Weile anhalten. Danach hatte ich 1 Woche lang extremen Haarausfall, der hat sich auch wieder gebessert (Haare sind ja jetzt im Bestrahlungebiet auch weg ). Übelkeit konnte ich mit MCP-Tropfen mildern, und die roten Stellen auf der Haut darf ich abends mit Bepanthen Lotion aus der Apotheke einreiben.

Also du siehst, nicht alle Nebenwirkungen werden schlimmer, sondern stagnieren oder werden besser. Sprecht auf jeden Fall immer sofort einen Arzt an, damit er sich Notizen macht und euch entweder etwas zur Linderung aufschreibt oder euch Tipps für den Umgang mit den Nebenwirkungen gibt.

Alles Gute für deine Mama und man muss immer positiv darüber denken, so wie einst der Chefarzt meiner OP-Klinik sagte: "Dafür leben Sie!" Das ist doch Grund genug, um durchzuhalten, finde ich.

Liebe Grüße an alle
Andrea
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