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Alt 02.01.2007, 19:34
Bellinda
Gast
 
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Standard AW: Gesund gelebt und doch erwischt

Hallo Blankenfelder,

da es sich im Laufe der Jahre herumgesprochen hat, dass Antibiotika manchmal vorschnell oder aus mangelnder Kreativität auch unnötig verordnet wurden/werden, schlechte bzw. mangelnde Aufklärung der Patienten zudem immer wieder dazu führt(e), dass sie falsch/nicht ausreichend lange eingenommen wurden, dass sie die physiologische Darmflora zerstören etc etc, sind wir als "aufgeklärte Patienten" mittlerweile sehr gegen Antibiotika & Co sensibilisiert.

Doch wir dürfen nicht vergessen, dass sie wertvolle und lebensrettende Medikamente sein können. Bei niedrigen Leuko-Werten, wie Du sie nennst, könnte sich alles mögliche Getier, das sich bei jedem auf der Haut /Schleimhaut ziemlich ungehindert ausbreiten. Darum sind sie jetzt mit Sicherheit für Dich erst mal das kleinere Übel.

Bezgl. komplementärer Behandlung kann ich Dir nur raten, begib Dich in erfahrene Hände.
Zu allererst würde ich den behandelnden Onkologen fragen, was bzw. ob bzgl der Blutwerte machbar ist.
Bei mir war es so, dass die im Rahmen der Studie verordneten Wachstumsfaktoren nach Ende der Chemo so lange weiter verabreicht wurden, bis alle Blutwerte wieder i.O. waren. Aber ich hatte Morbus Hodgkin, da liegt der Fall vermutlich ganz anders als bei Dir - ich kann das nicht beurteilen.

Ich persönlich tendiere zu ganzheitlichen Ansätzen wie der Traditionellen Chinesischen Medizin, die versucht, über Bewegung, Ernährung, Meditation, Körperarbeit, Akupunktur/Akupressur und Harmonisierung des sozialen und räumlichen Umfeldes auf vielen verschiedenen Ebenen das System Mensch in Harmonie zu bringen, Blockaden zu lösen, Mängel auszugleichen, Überfülle wegzunehmen etc. Einen ähnlichen Ansatz findest Du im Ayurveda-Yoga-System. (Ayurveda ist viel mehr als "Ölmassagen" - ayurvedische Ärzte sind aber meines Wissens hierzulande leider meist nur in teuren Privatkliniken versteckt)

Ich persönlich hatte nach der Therapie mit allen Aspekten der Fatigue zu kämpfen, ständige extreme Erschöpfung, Depression, Antriebsmangel, Konzentrationsunfähigkeit, Gedächtnisprobleme ....
Mein persönliches Programm besteht in einer täglichen kurzen Präventionsakupressur für die wichtigsten Meridiane/Organe, Tai Chi und Chi Gong-Übungen, der psychoonkologischen Gesprächstherapie, ich fand zudem große Hilfe in einer klassisch homöopathischen Behandlung (das braucht unbedingt jemand sehr Erfahrenen und in der Onkologie Fachkundigen ...), habe phytotherapeutisch meine Leber unterstützt, versuche regelmäßig an die Luft zu gehen und mich zu bewegen, versuche mich gut zu ernähren und regelmäßig meiner Seele etwas Gutes zu tun ....
Und nach einem Jahr geht es mir nun insgesamt wesentlich besser ....

Hoffe, dass Dir dies ein wenig weiterhilft,

Bellinda
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