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Alt 09.01.2007, 04:45
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Doro2005 Doro2005 ist offline
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Standard AW: Meinem Bruder geht es sehr schlecht

Liebe Karin,

ich weiß wie hilflos du dich fühlst und drücke dich mal ganz herzlich.
Wenn ich deine Zeilen lese, habe ich den Krankheitsverlauf meines Mannes vor Augen.
Mein Mann konnte die letzten Wochen auch nur noch über die Magensonde versorgt werden. Dennoch hat er mitunter einen Schluck Kaffee oder Sonstiges ,auf was er eben Appetit hatte, in den Mund genommen und dann wieder ausgespuckt, damit er wenigstens noch den Geschmack hatte.
Ja, sein "Spucknapf" war auch sein ständiger Begleiter und er hat sich deshalb immer so geschämt, wenn Besuch kam oder wir beim Arzt warten mußten.
1000 Kal. sind schon ok, viel mehr würde für den Körper nur eine zusätzliche Belastung bedeuten. Doch Wasser und Tee jede Menge. Mein Wolfgang empfand es immer sehr angenehm, wenn ich den warmen Tee in die PEG gespritzt habe. Nur keinen Früchtetee oder wo irgendwelche Säure drin ist. Ich habe meistens Fenchel, Kamille oder Pfefferminze genommen.

Kann er überhaupt noch im Liegen schlafen? Meinem Mann habe ich einen Fernsehstuhl gekauft, den er sich ,per Motor, in eine bequeme Stellung bringen konnte und hat darin auch geschlafen.
Was auch noch Erleichterung gebracht hat, ein Sauerstoffgerät, daß alle 2 Wochen aufgefüllt wurde, verschreibt euch der Arzt oder das Krankenhaus.

Sehr wichtig ist auch, daß er gut mit Schmerzmitteln eingestellt ist, denn von der Husterei tut ihm bald das Rippenfell und die Muskeln weh.

Hat dein Bruder schon Stents gesetzt bekommen? Manchmal kann man damit für kurze Zeit wieder etwas Nahrung zu sich nehmen. Doch leider sind das alles nur palliative Maßnahmen.

Ich bin im April 2006 auch an Brustkrebs erkrankt und kann meinen Krebs gegen diesen verdammten Speiseröhrenkrebs , gar nicht so ernst nehmen. Natürlich gehe ich zu allen Nachsorgeuntersuchungen. Mein Arzt hat mir mal gesagt, wenn ich mir einen Krebs aussuchen könnte, dann Brustkrebs. Da hat man wirklich Hoffnung auf Heilung.

Ich wünsche deinem Bruder alles Gute, deiner Schwägerin und dir ganz viel Kraft.

Liebe Grüße aus Karlsruhe
Doro
Anhang 4354
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Schatten, die auf unser Leben fallen, sind nichts anderes als ein sicheres Zeichen dafür, dass es irgendwo ein Licht geben muss, das es sich lohnt zu suchen.

Geändert von Doro2005 (26.10.2007 um 19:07 Uhr)
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