[Evi]

Danke Euch für die lieben Worte und das Mitgefühl, obwohl Ihr ja alle selbst erst einen lieben Menschen verloren habt. Es ist so schlimm, wieviel Leid diese Krankheit in Familien bringt. Aber grade hier im Forum wird man viel besser verstanden, eben weil man "es" nur verstehen bzw. nachfühlen kann, wenn man es selbst durchmachen musste. In meinem Umfeld wird mir immer nur geraten, ich soll mich ablenken, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch selbst dafür fehlt mir der Antrieb. Am liebsten würde ich manchmal gar nicht aufstehen und niemanden sehen. Ich schaue mir ständig Fotos und andere Sachen, die mich an Mama erinnern, an. Ich glaube, für mich ist das wichtig. Ich bin froh, dass ich meiner Familie ( Vati, mein Bruder und Oma ) habe und wir auch viel drüber reden können. Auf Arbeit werde ich erst nächste Woche gehen, kann ja momentan an nichts anderes denken, mich nicht konzentrieren und geschweige denn nett und freundlich zu Kunden sein. Wie das werden soll, weiß ich jetzt noch nicht. Ich habe dabei irgendwie aber auch ein schlechtes Gewissen, da Mutti ganz bestimmt nicht wollte, das ich mich hängen lasse. Vor allem hat sie das ja niemals getan,trotz ihrer schlimmen Lage. Sie hat immer alles von uns ferngehalten, wollte nie das wir uns Sorgen machen, wollte nur, das es uns gut geht. Aber irgendwie geht es einfach nicht. Es ist schwer. Die Beisetzung haben wir noch vor uns, ist am Freitag, 19.01. Aber das danach irgendwas einfacher sein wird, daran glaube ich nicht. Ich merke vor allem auch, das ich ungerecht werde. Gestern z.B. hatte die Mutter von meinem Freund Geburtstag. Ich war nicht da, das hat mir auch niemand übel genommen, nein, aber ich war einfach traurig, fast wütend ( obwohl ich genau weiß, niemand kann dafür etwas ) Das sind jetzt schon Momente, wo ich weiß, ich werde nie wieder einen Geb. meiner Mum feiern können. Das tut weh. Geht es Euch auch so? Was hilft Euch??

Traurige Grüße
Evi