Hi Jill,
ich drücke Dir für Montag ganz feste die Daumen. Und vielleicht können unsere Bilder dazu beitragen, dass es Dir ein kleines bisschen leichter fällt, Dich von Deinen langen Haaren zu verabschieden
. Ich weiß, wie schwer das ist, denn vor der Chemo waren meine auch ziemlich lang - und meine heutige Frisur unvorstellbar für mich.
Ich habe damals für die Radikalmethode entschieden: Haare total ab, sobald sie auch nur ein bisschen anfangen auszufallen (kein Kurzhaarschnitt o.ä. vorher!). Die Rasur hat dann der Friseur, bei dem ich die Perücke gekauft habe, erledigt - und dieser Abschied hat mich viele Tränen gekostet
.
Wie schlecht ich mich mit der Situation arrangieren konnte, sehe ich erst heute, z.B. daran, dass es wirklich kein "Glatzenbild" von mir gibt, aber eine ganze Reihe mit Tuch oder Perücke! Heute würde ich mit "ohne Haare" anders umgehen als damals - aber das war ein Lernprozess, den ich in der Chemozeit nicht abschließen konnte.
Trotzdem gab es mit "Glatze" auch einige ungewollt lustige Begebenheiten. Eine davon zum Amüsement:
Es war Frühsommer geworden und recht heiß. Deshalb lief ich zu Hause "oben ohne" rum. Da läutete es an der Tür - ich wusste, es wird der Briefträger mit dem bestellten Buch sein, auf das ich dringend warte. Ich also in aller Hektik zur Türe und öffnen.
Komisch, wie mich die Postbotin anschaute. Sie brachte nicht mal ein "guten Tag" über die Lippen, drückte mir das Päckchen in die Hand, drehte sich auf dem Absatz um und ging.
Ich überlegte, was DAS denn nun gewesen war. Normalerweise sind immer alle, die Pakete oder Päckchen bei uns abgeben, sehr nett und haben wenigstens einen freundlichen Gruß und ein Lächeln für mich übrig 
. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: ich hatte ja weder Tuch noch Perücke getragen!
Und mit einer Glatzköpfigen (hallo, die Springerstiefel standen doch noch in der Ecke, in die war ich doch in der Hektik nicht schnell genug reingekommen!!!! 
) hatte die arme Postlerin in unserern "gutbürgerlichen" Wohngegend wohl nicht gerechnet. Vermutlich hat sie deshalb einen mittleren Schock erlitten.
Als ich diese Erklärung gefunden hatte, musste ich herzlich lachen 
, weil die Postlerin wohl wirklich keine Ahnung hatte, wie sie sich mir gegenüber nun verhalten sollte!
Hoffentlich musste sie nach diesem Erlebnis nicht ihren Dienst quittieren oder zumindest psychologisch betreut werden 
Behalte gerade während der Chemozeit den Blick für die lustigen "Erlebnisse" mit Deinen Mitmenschen. Dann hast Du echt was zu Lachen
!
Viele liebe Grüße
Barbara
P.S. Ich habe permanent darüber geärgert, dass SÄMTLICHE Körperhaare ausgingen - bis auf die Haare an den Beinen, die saßen während der ganzen Zeit bombenfest!!!!!
