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Alt 08.02.2007, 11:20
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SiHa SiHa ist offline
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Standard AW: therapeutische hilfe bei trauer?

Hallo Steff!
Ich hab auch während der Krankheit meines Freundes therapeutische Hilfe gehabt. Als er starb, bin ich natürlich auch weiter zu den wöchentlichen Sitzungen gegangen - um bald festzustellen, dass es mir nicht mehr hilft. Ich habe die Therapie dann abgebrochen. Bei mir lag es nicht am Alter oder an der fehlenden Trauer-Erfahrung der Therapeutin, sondern eher an einem Gefühl, dass es mir einfach nicht hilft. Ich kann es nicht anders beschreiben. Ich habe dann eine ganze Zeit lang keine weitere Hilfe in Anspruch genommen. Aber ich hatte und habe einen Freundeskreis, in dem ich mich schon sehr offen aussprechen kann. Ich war mit meinen Gedanken nicht alleine (zumindest mit den meisten, vieles spricht man dann doch nicht vor Freunden aus...). Mein Hausarzt riet mir Ende des Jahres doch noch mal Hilfe anzunehmen. Also bin ich zur örtlichen Trauergruppe gegangen. Das war gar nix für mich. Die Damen und Herren waren viel älter als ich, hatten ganz andere Alltagsprobleme - und ich lag wohl einfach nicht so auf einer Wellenlänge mit ihnen. Ich war also nur einmal da. Grundsätzlich halte ich aber eine Trauergruppe, in der man sich wohl fühlt, für eine gute Lösung.
Im Moment bin ich am überlegen, es noch einmal mit einer Therapie (mit einer anderen Therapeutin natürlich) zu versuchen. Bin aber noch nicht ganz entschlossen, diesen "Schritt der Aufarbeitung" zu machen. Habe wohl etwas Angst vor all den Sachen und Gefühlen, mit denen ich mich dann auseinandersetzen muss. Aber früher oder später wird man sich damit auseinandersetzen müssen - und wahrscheinlich ist es besser, dies mit professioneller Hilfe (egal ob Trauergruppe o. Therapie) zu tun.
Schau Dir doch einfach mal die Trauergruppe bei Euch an, führe ein Gespräch mit dem Leiter - und entscheide Dich dann.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Simone
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Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.
(Friedrich Hölderlin: Hyperion)
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