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Alt 08.02.2007, 17:11
antje s. antje s. ist offline
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Standard AW: therapeutische hilfe bei trauer?

Hallo Stef,

ich habe ähnliche Gedanken wie Du.

Ich habe irgendwie das Gefühl, meine Trauer verarbeiten zu müssen.
Aber ich weiß auch nicht wie.
Im Moment nehme ich tausend Termine (neben dem Job) wahr und so langsam dämmert es mir, daß ich einfach nicht nachdenken will. Allerdings macht es mich auch ganz krank, daß ich so wenig Zeit für mich und meine Trauer habe. Ein echter Teufelskreis!
Im Januar war ich eine Woche in "Kur". Dort habe ich das Angebot einer Gesprächstherapie genutzt und kam ein bißchen ins Erzählen.
Im Nachhinein muß ich sagen, daß mir die Termine zwar gut getan haben, aber das Gespräch immer wieder dahin ging, was ich tun und ändern muß, damit es mir besser geht. Klar! Aber will ich das eigentlich wirklich?
Will ich mein Leben wieder leben, für mich leben? Wir hatten nur drei Termine und ich kann nicht wirklich beurteilen, ob langfristig eine solche Therapie hilft, aber die Trauer und der Schmerz können, glaube ich, nicht wirklich geheilt werden.
Ich glaube heute, daß ich Angst davor habe, ein Leben neu anzufangen, bei dem mein Mann eben nicht mehr da ist. Daher könnte ich mir heute eine Trauergruppe ganz gut vorstellen; hier kann ich auch einfach nur erzählen von meinem Mann, meiner Trauer, meinem Verlust. Denn hier wissen alle von dem Schmerz, der zwar irgendwann anders werden wird (so hat man mir versichert), der aber nie ganz geheilt wird. Ich glaube auch, daß Menschen, die (leider) eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, uns besser verstehen, als andere.

Trauergruppe alle 4 Wochen würde ich auch als ein bißchen wenig empfinden, aber vielleicht kannst Du hier neue Kontakte knüpfen und man trifft sich dann auch außerhalb des offiziellen Termins?

Ich wünsche Dir, daß Du "Deine" Hilfe findest!
Deine Antje
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