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Alt 17.04.2003, 00:17
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Hallo Walty,
ich freue mich, daß es Dir so gut geht.
Ohne Dir Angst machen zu wollen: ich habe schon den Eindruck, daß dein Urologe etwas "großzügig" ist.
Ich vermute, da Du ja zunächst einen Harnblasentumor hattest, daß auch der Nierentumor ein Urothelkarzinom im Nierenbecken war und kein Nierenzellkarzinom. Allerdings besteht hinsichtlich der Metastasierungsmöglichkeit kein so großer Unterschied. Das bedeutet, daß auch Lunge, Leber, Skelettsystem und ZNS betroffen sein können und unbedingt überwacht werden sollten.
Wenn Dein Urologe das anders sieht, solltest Du die Meinung eines weiteren Urologen oder, vielleicht besser, eines Onkologen einholen. Den Berichten im Krebs-Kompass kann man entnehmen, daß manche Urologen so tun, als wüßten sie alles über die Onkologie, ohne daß es so ist. Insofern ist es ratsam, daß der Patient sein Geschick selbst in die Hand nimmt und mitdenkt und sich informiert.
Mit einem einzigen CT läßt sich der ganze Stamm (Thorax + Bauchraum) bis zu den Lymphknoten in der Leiste darstellen. Bei mir wurde zudem ein Ganzkörperknochenszintigramm durchgeführt, um sicherzugehen, daß das Skelett nicht befallen war. Außerdem wurde schon 2 mal ein Schädel-MRT gemacht, um Hirnmetastasen zu entdecken bzw. auszuschließen.
Daß Deine Ärzte Dir etwas verschweigen, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ein Arzt etwas findet, das er für behandlugswürdig hält, dann behandelt er es auch, mir scheint manchmal eher zuviel als zu wenig.
Metastasen melden sich nicht frühzeitig. Bei Atemnot sind die Lungenmetastasen schon sehr groß, die Lunge hat keine Schmerzrezeptoren. Bei Knochenschmerzen sind die Knochenmetastasen schon viele oder groß, bei Kopfschmerzen ist der Hirntumor nicht mehr klein.
Merke: Alle diese Beschwerden können auch andere Ursachen haben! Wenn sie aber tumorbedingt sind, dann ist es höchste Eisenbahn.
Ein starker Gewichtsverlust ist natürlich ein allgemeines Warnzeichen, das dürfte dann auch mit zunehmender Müdigkeit verbunden sein.
Also der Tip: laß Dir vollständige Informationen geben, laß alle metastasengefährdeten Körperbereiche untersuchen. Wechsle den Arzt so oft, bis Du ausreichende Informationen hast.
Ein Urologe in der Klinik hat wahrscheinlich etwas mehr Zeit als ein niedergelassener.
Da es Dir sehr gut geht, sehe ich überhaupt keine Gefahr für Dich.
Mach Dir keine Sorge, aber Vorsorge!
Bleib gesund!
Rudolf
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