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Alt 29.04.2003, 00:23
Biggy44
Gast
 
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Standard Meine Mutti hat vermutlich auch BSDK

Hallo Katharina,
schön, dass du dich wieder meldest.
Tja, mein Mann ist da sicher ein wenig kompliziert und unsicher in solchen Dingen... Er erlebt das zwar tagtäglich mit, weil meine Eltern ja hier mit im Haus wohnen, aber es ist eben nicht seine Mutti und er ist eben nicht ich.
Freu dich, dass es deiner Mutter noch so gut geht... Ich beneide dich darum.
Meiner Mutti ging es von Anfang an der Beschwerden nicht gut, trotzdem kam kein Arzt darauf wirklich nachzuforschebn, ob es nur eien Entzündung ist oder doch mehr. Und, sie hat sich viel zu lange mit einfachen Schmerzmitteln gequält... schon das allein tut mir so leid für sie.
Ich habe meine Mutti ja jeden Tag hier, aber es ist halt auch nervlich belastend. Ich bin froh, dass sie noch da ist, ich bin froh, wenn sie sich noch über meinen Vater aufregt, der wieder einmal ein Glas nicht wieder so zurückgestellt hat, wie sie es sich vorstellt :-), wenn sie ein wenig über banale Dinge redet... Aber dann packt es mich wieder, wenn ich sehe, sie schläft nur, sie sieht elend aus, sie hat keinen Appetit und sie sagt, was sie noch soll, es hat keinen Sinn, es ist nur eine Quälerei...
Sie sagte heute zu mir, vielleicht gibt es Wunder, und wenn nicht, dann soll es so sein...und, ihr würde ihr leid tun, weil ich kaum schlafe, unruhig bin, mir das so zu Herzen nehme.. wir müssten da alle durch, es nützt nichts.
Das sind die Minuten, wo ich auch vor ihr nicht mehr stark bin, weinen muss... Nein, sie will das nicht, weil auch sie dann weint, aber ich kann mich nicht imemr so im Griff haben.

Ich habe schon so geweint, als es ihr immer schlechter ging, kein Arzt an Krebs gedacht hat. Weil ich es vermutet habe, es war auch kaum zu übersehen, vom körperlichen Verfall her etc...
Es gab seit dem Nov. 2002 kaum unbelastete Tage. Es gab fast jeden Tag die Angst: Hat sie wieder Schmerzen? Wie geht es ihr heute? Konnte sie schlafen nachts....
Dann die Diagnose, die ich eh schon allen vorausgesagt hatte, nur meienr Mutter nicht... Da war ich innerlich wie leer, hatte fast abgeschlossen, weil sie ohnehin laufend im KH war, schon hier fehlte im Haus. Seit sie wieder da ist, fällt es mir wieder so schwer zu begreifen, sie wird es nicht mehr lange sein und dann ist alles für immer anders.
Mein Vater leidet auch darunter, aber anders als ich. Er kümmert sich ja hauptsächlich um meine Mutti, da er ja neben ihr schläft, sie nachts zum Nachtstuhl begleitet etc. Ich kümmere mich um die Medizin, mache Fußreflexmassage und erledige Arzt- und KK-Gespräche etc. Dinge im Haushalt, die mein Vater nicht so gern macht als Mann. Und ich bin antürlich immer wieder bei meienr Mutti oben.
Aber ich höre es auch jede Nacht, wenn sie wach ist. Und mir graut vor der Nacht, dem Tag, wenn es ihr so schlecht geht, dass kein Schmerzmittel hilft oder sie einfach nur noch so daliegt und wenn einfach Schluss ist...
Aber wer fürchtet sich nicht davor...
Ja, mir hilft es, mich mit Betroffenen auszutauschen. Ich bin auch oft Betroffen durch das, was ich hier lese. Manchmal fühle ich mich aber auch schlechter, wenn ich lese, wie furchtbar es manchen am Ende gegangen ist....

Wenn du Lust hast, oder Burgi, ihr beide seid ja momentan die "Aktiven" hier, dann könnt ihr ja mal nachschauen, wer sich hier den Kummer von der Seele schreibt... Vielleicht ist es auch eine Abwechslung für euch...
www.biggys-schreibwelt.4xt.de

Ich freue mich, wieder von euch zu lesen! Mal sehen, was der nächste Tag bringt....
Viele Grüße
Biggy
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