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Alt 13.05.2003, 08:10
Gast
 
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Standard Erfahrungen mit Hochdosis - Chemo

Guten Morgen! Kurzer Zwischenbericht: Klaus geht es jetzt wirklich deutlich besser und gestern hat er gesagt: Endlich wieder ein Tag an dem mich nichts 'zwickt'. Ich hoffe, der Zustand hält noch lange lange an. Obwohl immer wieder hier erwähnt, dass der Vorgang der Rückgabe unspektakulär ist, bin ich, so wie ihr auch gewesen seid, heute doch ziemlich angespannt. Wenn 'sie dann drinnen sind', dann ist irgendwie ein großer Teil geschafft und auf den freue ich mich schon sehr, weil ich schön langsam aber sicher auch die ersten 'Verbrauchserscheinungen' spüre. Heute morgen habe ich zum Weinen angefangen und wußte eigentlich nicht warum? Urplötzlich kamen mir die Tränen. Naja, wird auch wieder werden. Klaus möchte ja einen 'Spitalsrekord' aufstellen. Leukos über 500 in einer Woche. Das ist sein persönlicher Ehrgeiz und ich drücke ihm dabei die Daumen. Der ARzt hat gemeint, dass es unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist.

Das Christian jetzt sich so unter Druck setzt ist nachvollziehbar, aber natürlich nicht unbedingt das Beste (kenne ich von meinem Klaus - liegt im Spital und will von dort auch noch die Firma führen). Auf der anderen Seite könnte es natürlich auch so etwas wie ein Motivator sein. Die Ärzte haben uns z.B. immer wieder gesagt, dass Klaus während der gesamten Therapie nicht arbeiten soll/darf. Das wäre bei ihm sicherlich kontraproduktiv gewesen. Denn 'die Arbeit in Grenzen' hat ihn schon auch sehr motiviert. Leider sind halt die 'Grenzen' nicht immer sofort sichtbar und er hat sie halt auch nicht immer eingehalten. Aber schonungsloses 'NichtsTun' hätte sicherlich eine noch schlechtere Auswirkung.
Diese 'neidischen' Kollegen, die sind ja total 'schräg d'rauf'. Christian sollte hier vielleicht einmal mit einer Vertrauensperson im Unternehmen (gibts die?) darüber sprechen. Das kann auf Dauer zum Mobbing ausarten und das braucht er sicherlich NICHT. Diese perversen Reaktionen habe ich auch erlebt. Zwar nicht Neid, aber das schlimmste, was ich erkennen musste, war, dass es Menschen gibt, die richtig 'enttäuscht' waren, wenn ich keine 'Hiobsbotschaften' überbracht habe. Ich hatte wirklich den Eindruck, das sich manche Menschen an unserem Schicksal 'begeilen' und nach dem Motto 'je ärger, je lieber' auf 'Nachrichten warteten und nach wie vor warten'. Schlimme Erfahrung, aber ein Teil der Realität. Zum Glück ein kleiner ...

So jetzt mache ich dann Schluss, aber nach dem ich erst ab 9 auf die Station darf, muss ich mir bis dahin noch die Zeit vertreiben.

Lieber Thomas, wie geht's Bianka?? Lass sie wieder einmal ganz ganz herzlich von mir grüßen!

An alle liebe Grüße, doris
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