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Alt 18.06.2007, 10:38
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Anke LE Anke LE ist offline
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Registriert seit: 07.05.2007
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Standard AW: Der Kampf beginnt

Möchte mal wieder den aktuellen Stand "loswerden":
Papa bekommt seit 2 Wochen eine ambulante Chemo. Er ist nach wie vor sehr schwach und die Blutwerte sind erwartungsgemäß im Keller...
Heute sollte wieder die Chemo gegeben werden, nur hat er Gelbsucht. Heut nachmittag werden wir - anhand der Blutwerte - erfahren, inwiefern er Medikamente bekommt bzw. wie jetzt weiter verfahren werden soll. Sein behandelnder Arzt ist blöderweise auch noch diese Woche im Urlaub.
Letzte Woche habe ich mir telefonisch die ganzen Blutwerte und auch den Tumormarker geben lassen. Die Schwestern dort in der Praxis sind sehr nett, auch dass sie nach einem freundlichen Anruf meinerseits am Freitag früh, Papa gleich nach dem Blutziehen zum Arzt ins Zimmer reinriefen - das sind so kleine erfreuliche Lichtblicke, die zwar nicht wirklich helfen, aber die jedem von uns gut tun.
Als Danke schön, und weil es in meinen Augen heut (leider) nicht mehr selbstverständlich ist, auf Patienten, denen es schlecht geht, einzugehen und ihrer Krankheit Respekt zu zollen, bin ich heut früh in diese Praxis und hab mich bei der Schwester bedankt und ihr eine kleine Aufmerksamkeit gegeben.. Das zum einen und zum Zweiten, dass sie mich persönlich kennen lernt und weiß, mit wem sie es in Zukunft am Telefon zu tun hat.
Meine Eltern schotten sich von allen ab, rufen nirgendwo an und geben mal einen "Lagebericht" ab. Also hab ich jetzt mit allen aus unserer Familie Kontakt aufgenommen, also mit der Familie des Bruders meiner Mutti (man, ist das komplizert, wenn man das schriftlich formuliert) - also mein Onkel. Der ist jetzt heilfroh, weil er sich nicht getraut hat, bei mir anzurufen. Naja, ich halt ihn jetzt immer auf dem neuesten Stand - unsere Familie hat von jeher immer sehr zusammen gehalten und gegenseitig gestützt.
So, vielleicht meld ich mich heut nachmittag noch mal.
Bis dahin liebe Grüsse an alle, und eine kraftgebende Woche.

Anke
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Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935
Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum

eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise
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