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Alt 21.05.2003, 00:51
Gast
 
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Standard carzinoma in situ

Hallo, Ihr Lieben alle in diesem Forum. Seit Stunden lese ich Eure Berichte und bin sehr beeindruckt. Auch bin betroffen. Am 06.01.2000 OP mit Ablatio rechts, 20 Lymphknoten entfernt, davon 3 befallen, GIII. Anschl. Chemo 8 X mit EC und Taxol. Aufgrund der befallenen Lymphknoten wurde Bestrahlung empfohlen, die ich aber abgelehnt habe. Ich habe da einfach aus dem Gefühl heraus gehandelt und dachte, dass ich diese zusätzliche Tortour meinem Körper nicht noch zumuten wollte. Meine Chirurgin konnte das gut verstehen. Mit meiner Diagnose: Knoten 4,5 cm Durchmesser u. mehrere Nester mit Tumorzellen habe ich geglaubt: Dass war's dann! Und nun habe ich schon über 3 Jahr überlebt. Mir geht es wieder richtig gut und endlich habe ich auch nicht mehr so unter Fatigue zu leiden (starke Müdigkeit nach Chemotherapie). Die beste Entscheidung war wohl, nicht mehr zu arbeiten, nachdem ich es 4 Monate lang versucht hatte. Ich hatte in den letzten 5 Jahren vor der Diagnose nur Stress im Beruf. Jeden Tag ca. 10 Std. gearbeitet mit 15 Min. Mittagspause. Mir wurde die Möglichkeit gegeben, in den Vorruhestand zu gehen. Ich mache eine Misteltherapie mit Iscador, nehme Enzyme, Vitamin- u. Mineralstoffe (wichtig: Selen u. Zink) und mache ein paar Mal im Jahr eine Kur mit Aloe Vera. Das geht zwar alles ziemlich ins Geld, von dem ich jetzt leider nicht mehr so viel zur Verfügung habe, aber dafür schränke ich mich an anderer Stelle ein. Das Mistelpräparat bekomme ich verschrieben. Tamoxifen nehme ich auch, was mir aber zeitweise stärkste Depressionen und Antriebslosigkeit beschert. Ich habe jetzt mit Bewegung (Nordic Walking) angefangen. Das hilft etwas gegen die Depressionen. Wenn mich mal wieder die Angst vor Metastasen oder Rezidiv packt, dann denke ich immer an den Satz meiner Ärztin im Krankenhaus bei der Entlassung. Ich habe sie gefragt, wieviel Zeit mir denn noch bleibt, worauf sie antwortete: "Gehen Sie davon aus, dass Sie gesund sind!" Dieser Satz gibt mir immer wieder sehr viel Kraft und ich bin dieser Ärztin so unendlich dankbar dafür. Was so ein kleiner Satz doch ausmachen kann. Dies schreibe ich für alle, deren Prognose vermeintlich auch nicht so gut ist. Vielleicht macht es ja etwas Mut. Für heute allen hier alles Liebe und Gute.
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