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Alt 26.05.2003, 11:54
Gast
 
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Standard Chemo versagt - und jetzt?

Liebe Tanja, liebe Gabi, liebe anderen.

Vielen Dank für Eure Worte, die zum Teil so offen sind, wie sie nur von solchen Personen kommen können, die schon so etwas durchgemacht haben. Auch für die offenen Worte danke ich, denn viele Angehörige machen, glaube ich, eher die Augen und Ohren ein wenig mehr zu, damit die blinde Hoffnung mehr Platz hat. Über diesen Punkt - und ja, ich hatte ihn auch - bin ich jetzt weg. Ich muss jetzt nur noch meinen Eltern klar machen, dass es besser und gut ist, jetzt über viele Dinge zu reden. Hoffentlich schaffe ich das alles. Ich möchte ihr vielleicht auch noch diese Wurzel aus Thailand geben, vielleicht tut Ihr das einfach gut. Sie ist so dünn und schwach geworden und sagt zu fast allem, was ich sage oder vorschlage, ja, aber vielleicht wirklich nur, weil ich es sage. Sie hört auf mich, der Kontakt zum Arzt bzw. die Infos vom Arzt sind häufig über mich gelaufen, obwohl ich über 2 Stunden entfernt wohne.
Aber keiner kann uns sagen, ob es Monate sind oder Wochen und so scheut sich halt jeder, mit ihr über das Sterben zu sprechen, weil man sie doch nicht "totreden" will. Aber ich weiß, wir müssen darüber reden, damit sie und wir alle die Angst ein wenig verlieren. Die Angst steckt in uns und kann nur raus, wenn man sie anspricht. Ich hatte lange Angst vor meiner Angst - oje, jetzt wird's total chaotisch, aber ich merke, dass es stimmt, während ich das schreibe.
Ich danke Euch sehr herzlich für Eure Antworten, sie tun wirklich gut und ich würde mich über mehr sehr freuen. Wenn ich etwas zurückgeben kann, würde ich das gerne tun, auch wenn ich bei manchen Geschichten denke - denen geht es wirklich Scheisse und ich mach hier wegen meiner Ängste so ein Trara.
Ich wünsche Euch allen das Allerbeste, meiner Mum auch.
Claudia
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