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Alt 14.07.2007, 21:02
Dirk-Gütersloh Dirk-Gütersloh ist offline
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Standard AW: Strahlenbelastung (sauer auf mich selber)

Hallo,

ich denke Marvin hat aus seiner persönlichen Sicht schlechte Erfahrungen gemacht und ist jetzt an einen für ihn richtigen Arzt geraten. Das ist sein Weg und das ist gut so.

Ansonsten sollte man sachlich bleiben und die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren auf Grundlage evidenzbasierter Medizin (EBM) heranziehen. Diese findet sich hier und beschreibt den ärztlichen Standard für die Behandlung von Hodentumoren. Kapitel 23 beschreibt, dass die Nachsorge per CT erfolgt und weiterhin wird dort klargestellt, dass
Zitat:
Zur Beurteilung des Retroperitonealraumes ist eine Computertomographie, durchgeführt nach den Richtlinien der Bundesärztekammer zum Geräte- und Untersuchungsstandard (60–61), einer Sonographie überlegen (EBM III: 55, 62, 68).
Insofern handelt ein Urologe, der ein CT zur Nachsorge einsetzt nach bestem Wissen und Gewissen und nach dem derzeitigen Stand der Medizin. Wenn der Arzt von diesem Standard abweichen will, muss er Nutzen / Risiko und die entstehenden Kosten abwägen. Wenn es medizinisch indiziert ist, kann der Urologe sicherlich auch ein MRT / Sonographie aufschreiben. Ich bin kein Arzt, denke aber, dass neben der erwähnten Kontrastmittelunverträglichkeit auch psychische Gründe hier einfliessen können. Also auch die subjektiv empfundene Verstrahlungsangst.

Die Regelentscheidung wird sicherlich das CT bleiben und wenn man mal nüchtern rechnet, ist das CT nicht so gefährlich wie Marvin es für sich empfindet. Anan hat es gestern ja schon in diesem Thread geschrieben, dass allgemeine Risiko in Deutschland einen Tumor zu entwickeln liegt bei rund 25 %, also quasi jeder Vierte. Durch unsere Lebensgewohnheiten und -umstände können wir dieses Risiko um einige Prozente nach oben bzw. nach unten verschieben. Ich persönlich würde mir Sorgen um ganz andere Dinge wie die Kontroll-CTs machen und diese Dinge, wie Nikotin, Alkohol und Ernährung dann auch ändern.

Aber wie Eingangs schon gesagt, Marvin hat für sich einen Weg gefunden und das ist gut so. Wie man aber auch schon an der Diskussion spürt, ist dieser Weg nicht übertragbar, sondern individuell.

Gruß Dirk
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