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Alt 28.05.2003, 22:36
Gast
 
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Standard das soll es nun gewesen sein

Liebe Lena,
so ähnlich ging es mir auch. Und bis heute ist es für mich am traurigsten daran zu denken, wie traurig er selbst war. Und daß er schreckliche Schmerzen hatte, über die er fast nie gesprochen hat, die man ihm aber ansah. Er war auch so lebenslustig. Ich glaube, manchmal konnte er die Diagnose selbst nicht fassen. Und dann war er manchmal so unglücklich. Mir gegenüber hat er sich immer zusammengerissen; nur meine Mutter sagte, daß er jetzt auf einmal manchmal anfängt zu weinen. Allein der Gedanke daran bringt mich auch immer wieder zum Heulen.

Wir hatten auch alle keine Ahnung. Er war immer gesund und hat niemals gejammert. Hatte keine Weh-Wehchen; war immer "kernig". Und dann das. Ich habe es bis heute nicht verstanden. Er hat es wohl in den letzten Tagen ein bißchen akzeptieren können. Zumindest schien es so. Aber er hatte - und dieses Bild bringt mich fast um - an den Augenlidern eine richtige Salzkruste, wenn ich ihn besucht habe. Damit werde ich nie fertig. Und auch damit nicht, daß er sich die ganzen Handinnenflächen mit seinen Fingernägeln kaputt gemacht hat, nur damit er nicht vor Schmerzen schreit. Die Bilder verfolgen mich. Daß er nicht mehr sprechen konnte vor Schmerzen. Daß er sich dann auch nicht mehr bewegen konnte und als ich seine Hand streichelte, so gezittert hat.

Entschuldige bitte. Vielleicht sollte ich das alles gar nicht schreiben.

Marga
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