[Andi Frenzel]

Hallo alexis,

gewöhnlich kann man schon im Ultraschall mit hoher Wahrscheinlichkeit sehen, ob es sich um eine bösartige Veränderung handelt. Zusätzlich werden Tumormarker bestimmt, d.h. im Rahmen einer Blutuntersuchung wird nach bestimmten Substanzen gesucht, die von Tumoren gebildet werden.

Als nächstes wird der betroffene Hoden freigelegt werden. Das ist eine kleine Operation, die im Krankenhaus unter Vollnarkose durchgeführt wird. Dabei wird ein Schnitt an der Leiste gemacht und der Hoden quasi nach oben herausgenommen. Der Pathologe wird dann noch im OP entscheiden, ob es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt. Falls sich der Verdacht bestätigt, wird der betroffene Hoden dann in den meisten Fällen komplett entfernt. Zusätzlich wird man deinem gesunden Hoden eine Probe entnehmen, um zu schauen, ob sich hier Tumorzellen finden lassen, was aber sehr selten vorkommt. Die OP ist nicht schlimm, ein absoluter Routineeingriff, den du problemlos wegstecken wirst, einige Tage wirst du aber wohl im Krankenhaus zubringen müssen.

Als nächstes wird man schauen, ob der Tumor schon gestreut hat. Neben den Tumormarkern wird wahrscheinlich eine Röntgenaufnahme der Lunge und eine Computertomographie erstellt werden, auf der man dann mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennen kann, ob die Lympfknoten im Bauchraum betroffen sind. Je nach Befund wird dann die weitere Therapie geplant werden. Es ist auch möglich, dass nach der Entfernung des Hodens erst einmal gar keine weitere Therapie nötig ist und lediglich Untersuchungen in kurzen Abständen durchgeführt werden müssen.

Hodenkrebs ist in den Frühstadien, selbst wenn er schon Metastasen gebildet hat, fast immer heilbar (zu 98% und mehr); es ist der Krebs mit der besten Heilungsrate überhaupt. Natürlich ist es ein Hammer, eine solche Diagnose zu bekommen, trotzdem hast du die allerbesten Chancen, die Sache in den Griff zu kriegen. Daran solltest du immer denken.

Grüße von Andi