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Alt 29.08.2007, 09:19
Jewles Jewles ist offline
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Beiträge: 101
Standard Therapie noch sinnvoll?

guten Morgen
Ich hatte schon mal vor knapp 2 Monaten gepostet. Mein Vater hatte die Diagnose kleinzelliger Lungekrebs mit multiplen Metas in Hirn, Ruecken, Oberschenkel, Leber und Nebenniere bekommen. Eure ehrliche Meinung die verbleibende Zeit mit meinem Vater gut zu verbringen, habe ich gemacht. Er hatte bis jetzt 3x Chemo in Abstand von 3 Wochen bekommen. Leider haben sich die Metas im Hirn und Ruecken weitegebildet. Er wurde zunehmend desorientierter, manchmal sogar richtig boese. In der Mitte des 3. Chemozyklus wurde die Vermehrung der Metas im Hirn festgestellt. Das war letzten Mittwoch. Die Aerzte haben ueberlegt ob sie bestrahlen und eine Umstellung der Chemo machen sollten. Ich denke mal die Platinkompi. Letzte Woche gab mein Vater sein Einverstaendnis. WEnigstens probieren wollte er es. Seine Verwirrtheit nahm ueber die letzten Tage ziemlich zu und gestern nachmittag fand ich ihn sediert, in Windeln in seinem Krankenbett vor. Es war unmoeglich mehr fuer die Schwestern ihn in seinem Bett zu halten. Die Verletzungsgefahr war zu gross. SElbst sediert wollte er immer noch aus seinem Bett. Oh, je ich schreib mir wohl meine Verzweiflung gerade aus dem Herzen. Ich wollte ja nur eure Meinung darueber einholen, ob es noch Sinn macht die Chemo zu geben, die Bestrahlung zu machen. Ich dachte nie an den Punkt zu kommen sowas zu fragen. Ich war immer der Meinung alles was moeglich ist sollte mann/frau machen. Jetzt sehe ich ihn aber schmerzlos in seiner WElt in der ich gar keinen Zuganz mehr habe, oder zumindest 90%.
Was wird fuer meine Vater noch drin sein, nach dieser Behandlung? WErden wir ihn quaelen?
Ich will meinen Vater nicht verlieren, wie ihr alle eure Lieben hier nicht verlieren wollt. Aber um jeden Preis?

Vielen Dank fuer eure Gedanken
Jewles
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